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Tischkicker auf dem Wunschzettel

Die Klingenberger Oberschüler wollen ihren Schulklub neu gestalten und suchen dafür finanzielle Unterstützung.

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© Egbert Kamprath

Von Anja Ehrhartsmann

Klingenberg. Die Pausenklingel schrillt. Schon kurze Zeit später dreht sich der Schlüssel in der Tür zum Schulklub der Oberschule Hans Poelzig in Klingenberg. Herein kommen einige Schüler, die ihre Pause lieber hier verbringen als draußen auf dem Schulhof bei Schmuddelwetter. Alle Klassenstufen können den Raum nutzen, der mit Sitzsäcken, einigen Sofas, mehreren Regalen und einem großen Tisch ausgestattet ist. Die Kinder und Jugendlichen treffen sich hier, um gemeinsam Musik zu hören, zu spielen oder sich zu unterhalten. Da die Einrichtung zum Teil schon etwas in die Jahre gekommen ist, soll der Schulklub nun neu gestaltet werden. Rund 600 Euro wird alles zusammen in etwa kosten. Geld, das die Schüler nicht haben.

Der Klubraum wird viel genutzt, vor allem in den Pausen, während der Freistunden oder dann, wenn der Bus noch nicht da ist. Besonders der Tischkicker erfreut sich großer Beliebtheit, sagt Schulsprecherin Nancy Lohse. Und das sieht man ihm auch an. Das Erbstück, das den Schülern von einem der Jugendklubs aus der Gemeinde überlassen wurde, steht mittlerweile auf wackligen Beinen und musste bereits mit Klebeband fixiert werden. Auch an anderen Ecken nagt der Zahn der Zeit. Die Gesellschaftsspiele sind abgegriffen, die Musikanlage ist in die Jahre gekommen.

Die Schüler träumen deshalb von einem neu eingerichteten Klubraum. Ganz oben auf der Wunschliste steht ein neuer Tischkicker oder vielmehr ein Spieltisch, der sich dank verschiedener Aufsätze für Billard, Hockey oder Tischtennis umbauen lässt. Etwa 300 Euro kostet so ein Tisch, sagt Nancy Lohse. Doch damit nicht genug. Eine Magnettafel mit Stiften, die zum Beispiel während der Schülerratssitzungen ganz brauchbar wäre, würde weitere hundert Euro kosten. Die Schüler wünschen sich außerdem noch neue Gesellschaftsspiele und eine Musikanlage, die sich mit dem Handy verbinden lässt, inklusive Lautsprecherboxen. 600 Euro kommen so unterm Strich zusammen, doch die Klassenkassen geben nicht so viel her. „Wir haben überlegt, wie wir das finanzieren könnten, denn für den Raum gab es keine Mittel.“

Um schnellstmöglich viel Geld zusammenzubekommen, beschloss der Schülerrat, das Projekt auf der Crowdfunding-Plattform der Ostsächsischen Sparkasse Dresden öffentlich zu machen. Und wie sich herausstellte, genau zum richtigen Zeitpunkt. Denn alle Projekte, die dort im Oktober angemeldet wurden, bekamen von der Bank eine Anschubfinanzierung über 30 Prozent der Gesamtsumme. Ihr Ziel haben die Schüler inzwischen längst erreicht, obwohl das Projekt noch bis Donnerstag läuft. Bisher sind 957 Euro zusammengekommen. Eine Summe, die sich Nancy Lohse nicht hätte träumen lassen. Auch Schulsozialarbeiter Colin Haltenort, der den Schülern als Projektkoordinator zur Seite steht, kann es kaum fassen. „Wir waren sehr überrascht, das hätten wir nicht gedacht.“

Bei ihren Unterstützern wollen sich die Schüler revanchieren. Jeder, der fünf Euro dazugegeben hat, bekommt ein Freigetränk beim Schulmusical im Frühjahr. Ab 20 Euro winken außerdem Sitzplatzreservierungen in den vorderen Reihen.

Bis dahin ist auch der neue Schulklub schon längst fertig. Denn sobald das Geld ausbezahlt wird, wollen die Schüler loslegen. Und schon vor Weihnachten soll am besten alles fertig sein.