Merken

Tierschützer finden verwahrloste Katzen

In einem Messie-Haus sind 14 Katzen untergebracht. Einen Teil konnten Tierschützer einfangen.

Teilen
Folgen

Von Jürgen Müller

Es war eher ein Zufall. Mitarbeiter vom Tierschutzzentrum Meißen-Winkwitz wurden nach Diera-Zehren gerufen, weil dort eine kranke Katze mit einem entzündeten Auge herumstreifte. „Wir folgten der Spur und landeten in einem total verwahrlosten Haus“, sagt Mario Aßmann, der Leiter des Tierschutzzentrums. „Man konnte kaum treten, es stank gewaltig, überall lagen Müll, Kot und sogar eine tote Ratte“, sagt er. Ein Informant hatte sich an die Tierschützer gewandt. In dem Messie-Haus hielten sich zehn bis 14 Katzen auf, die sehr verwahrlost seien. „Mit Keschern und Lebendfallen gelang es uns, vier Tiere einzufangen. Sie kamen sofort zu einem Tierarzt“, sagt Aßmann. Die Tiere seien total verwurmt, verlaust und litten an Entzündungen. Im Tierheim würden sie nun aufgepäppelt und später kastriert.

Wie es um die Katzen steht, die nicht eingefangen werden konnten, ist unklar. Denn die Tierschützer mussten ihre Aktion abbrechen. Der Mieter des Hauses machte ihnen einen Strich durch die Rechnung, vertrieb sie aus Wohnung und vom Grundstück. Aufgeben wollen die Tierschützer aber nicht. „Das ist kein Einzelfall im Landkreis. Hier ist Gefahr im Verzug. Was sich hier abspielt, ist nicht nur eine Katastrophe für die Tiere, sondern auch eine menschliche. Auch dem Mann muss geholfen werden. So kann das nicht weitergehen“, sagt Aßmann, der jetzt ein Gespräch mit dem Vermieter des Hauses führen will. Er ist nicht nur der Vermieter, sondern auch der Arbeitgeber des Mannes.

Gesundheitlich seien die Katzen zwar in einem schlechten Zustand, versorgt habe sie der Mann aber, so Aßmann. Es sei genügend Futter vorhanden, aber die Näpfe seien nicht gereinigt worden. Auch hätten die Katzen Freilauf, könnten jederzeit das Haus verlassen.

Für Ursula Beier, Leiterin der Tierschutzgruppe der Aktion Tier, ist das aber nicht genug. „Die Tiere müssen aufgrund ihres Gesundheitszustandes Schmerzen erleiden, das ist eine Straftat, die wir anzeigen werden.“ Außerdem will sie ein Tierhalteverbot für den Mann aus Diera-Zehren erreichen.