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Tierpfleger werden Schauspieler

Mitarbeiter der Lebenshilfe proben fürs große Tierparkfest In Bischofswerda. Den Spaß wie sie, sollen später auch die Zuschauer haben.

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© Rocci Klein

Von Constanze Knappe

Bischofswerda. Normalerweise kümmern sich Petra, Thomas, Michel und Mareike um das Wohl der Bewohner im Tier- und Kulturpark Bischofswerda. Wenn sie sich jetzt vor der Bühne in Sachsens kleinstem Zoo treffen, ist das Gelächter groß. Sie und einige andere Mitarbeiter der Lebenshilfe Bischofswerda proben für das große Fest, wenn der Tierpark am 13. August seinen 60. Geburtstag feiert. Seit mehr als 15 Jahren hat der Zoo Erfahrung in der Integration von Menschen mit Behinderung. Sie lieben ihren Tierpark. Und das Jubiläum ist auch für sie etwas Besonderes. Erst recht, weil sie selber auf der Bühne stehen werden.

Für das einstündige Programm wurden die 60 Jahre Tierparkgeschichte in zehn Abschnitte geteilt. Tierparkchefin Silvia Berger erklärt zu jedem kurz die Fakten und die Mitwirkenden setzen diese in den Szenen um. Unterstützt werden sie dabei von Kindern der Grundschule Goldbach. Seit Jahren besteht zwischen Tierpark und Schule ein Patenschaftsvertrag. Das Programm erinnert daran, wie es überhaupt zu der Idee für einen Tierpark kam, an die Vorbereitungen des Geländes und an viele Höhepunkte. Ganz klar, dass dabei die Bären eine große Rolle spielen. Schließlich stehen sie seit 2002 im Mittelpunkt des Tierparkkonzepts nach dem Motto „Mit Bär & Co. im kleinsten Zoo“.

Tanz und Pantomime

Man darf gespannt sein, wie die Geschichte szenisch umgesetzt wird. Pantomime wird es zum Beispiel geben, begleitet von Musik. Die Probe gibt einen kleinen Vorgeschmack darauf. Doch zum einen soll noch nicht allzu viel davon verraten werden, und zum anderen üben die beteiligten etwa 20 Leute sowieso in Gruppen. Wie Petra, Thomas, Michel und Mareike an diesem Nachmittag. Wer bei ihrer Tanzszene in welche Richtung geht, das scheint noch nicht jedem klar. Dafür wird umso mehr gelacht. „Wir kriegen das schon hin“, ist sich Petra Brußig sicher und schmunzelt ein bisschen. Sie ist Mitglied im Förderverein des Tierparks und übt mit den Behinderten für das Programm.

Die ersten Gedanken zu dessen Inhalt gab es bereits im November. Während der Probe muss improvisiert werden, weil es noch keine Requisiten gibt. Das sieht recht ulkig aus. Doch mit jeder Menge Humor lässt sich die für die Vier ungewohnte Aufgabe bewältigen. Es ist nicht nur ein kleiner „Schachzug“, um sie bei der Stange zu halten. „Wir wollen es lustig machen. Damit die Mitwirkenden ihren Spaß haben, vor allem aber die Zuschauer“, erklärt Petra Brußig.

In den vergangenen Jahren arbeitete sie schon in verschiedenen Projekten im Rahmen von Bischofswerdas Städtepartnerschaften mit. „Dass der Tierpark so eine schöne Anlage geworden ist“, das motiviere sie, sich ehrenamtlich im Förderverein zu engagieren, erklärt die Bischofswerdaerin. Bei den Proben beispielsweise, die bisher alle zwei Wochen stattfinden. Bald aber häufiger, je näher das Jubiläum rückt. Zwar ist es bis zum Tierparkfest noch eine Weile hin, aber es sollen ja auch noch Kostüme angefertigt und Requisiten besorgt werden. Einwohner der Stadt steuern diverse Utensilien dafür bei.

Großes Familienfest zum 60-jährigen Bestehen des Tierparks am Sonntag, 13. August, 10 bis 18 Uhr: Eröffnung begleitet vom „Gitarrenduo – Mas Que Nada“; 12 Uhr Bieranstich, Buffet, Musik auf der Erlebnisbühne; 14 Uhr Comedy-Duo „Söhne Mamas“; von 15 bis 18 Uhr Geburtstagsparty mit der Band Retroskop