Von Sven Görner
Moritzburg. Noch fehlt das Grün an den ausgewachsenen Bäumen, vor allem Buchen, zwischen denen die Seile der Kletterparcours gespannt sind. Als Friederike Mitte Januar auch durch den Friedewald tobte, fanden die Sturmböen so keine großen Angriffsflächen. Zum Glück. Denn während im Moritzburger Forst Hunderte Kiefern und Fichten zu Boden gingen, blieben die Laubriesen in den beiden Klettergärten am Mittelteich und im Wildgehege standhaft.
„Getroffen hat uns Friederike trotzdem“, sagt Dariusz Wieczorek. Der Bärnsdorfer ist seit dem vergangenen Jahr gemeinsam mit seinen beiden Geschäftspartnern Andreas Hiller und Jan Tappert neuer Eigentümer des Hochseilgartens am Mittelteich. Das Gelände gehört der Gemeinde, die es wie zuvor an Karsten Roßberg nun an die neuen Betreiber verpachtet hat. „Als Friederike kam, waren wir gerade mit der Revision der Parcours durch“, erzählt Dariusz Wieczorek. „Danach mussten wir jede Schaube und jeden Verbinder noch einmal prüfen.“ Und tagelang Holz aufsammeln. Denn dünne Zweige und dicke Äste hatte es von den anderen Bäumen in dem weitläufigen Areal zuhauf abgebrochen.
Die fehlenden Blätter haben übrigens noch einen Vorteil: So heben sich die frisch mit Holzschutzmittel behandelten Bretter und Balken noch besser vom derzeitigen Grau ab. „Wir haben in den vergangenen Wochen fast alle Plattformen erneuert“, sagt der Bärnsdorfer. „Bei einigen war das dringend erforderlich.“ Der Aufwand hat sich gelohnt. „Am vergangenen Dienstag haben wir den neuen Tüv bekommen.“
Doch nicht nur technisch, sondern auch personell hat sich der Hochseilgarten am Mittelteich auf die neue Saison vorbereitet. „Bei sieben Grad minus und Schneesturm haben wir mit dem Dachverband der Hochseigärten eine Schulung und Zertifizierung für Retter vor Ort durchgeführt“, ergänzt Dariusz Wieczorek und schmunzelt dabei. „Unsere zwölf Trainer bringen jetzt jeden von jeder Stelle und bei jedem Wetter sicher nach unten.“
Insgesamt gibt es am Mittelteich fünf Parcours. Zwei davon sind für Kinder ab einem Meter Körpergröße geeignet. Die anderen befinden sich in drei, fünf und zehn Metern Höhe. „In diese kann beliebig ein- und ausgestiegen werden.“ Es gibt im Hochseilgarten aber auch erlebnispädagogische Angebote wie ein Geländespiel, eine Märchenrallye und Floßbauen. Und auch Programme zur Teambildung sind buchbar. Mit speziellen Wurfäxten können die Teilnehmer dabei auch ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen.“
Fortgesetzt und ausgebaut wird zudem die Zusammenarbeit mit dem Jagdfalkenhof Schaaf. Im April immer donnerstags bis sonntags und ab Mai dann von Mittwoch bis Sonntag gibt es um 11 und 14 Uhr Flugshows mit verschiedenen Greifvögeln. Der Hochseilgarten selbst ist immer Freitag bis Sonntag beziehungsweise für Gruppen auf Anfrage geöffnet. „Unsere Auftragsbücher sind schon gut gefüllt“, freut sich Dariusz Wieczorek. „Firmenveranstaltungen, Geburtstagsfeiern und sogar schon zur Schuleinführung.“
Betrieb herrscht auch im Abenteuerpark im Wildgehege. Der startet am Donnerstag in die neue Saison. Während der letzten Wochen wurden auch dort zahlreiche Plattformen erneuert, Sturmschäden durch den Forst beseitigt und der 3D-Bogenparcours für jedermann wurde mit Zielen ausgestattet. Der Klettertrabant, den Friederike etwas erwischt hatte, erhielt eine Generalrevision.
„Bogensport und Kletterspaß von einfach bis schwierig für Groß und Klein ist ab Gründonnerstag wieder täglich während der Öffnungszeit des Wildgeheges von 10 bis 18 Uhr möglich“, sagt Geschäftsführer Michael Grohmann.