Merken

Thomschke verfehlt Ziel knapp

Der Friedersdorfer Ironman wurde 13. in Südafrika. Leider lief es schon im Schwimmen nicht wie erhofft. „Ich kann das besser und werde es beweisen.“

Teilen
Folgen
NEU!
© Jana Wersch

Frank Oehl

Friedersdorf. Nach dem Rennen ist vor dem Rennen? Das gilt zumindest für einen Langstreckentriathleten nur bedingt. Wer in einem Weltklassefeld hintereinander 3,8 Kilometer geschwommen, 180 Kilometer mit dem Rad gefahren und einen Marathon gelaufen ist, braucht vor allem Ruhe und Regeneration. Mehrerer Tage. Und manchmal dauert es auch länger, eh man wieder an die nächsten Aufgaben denkt. Markus Thomschke, der Crack des Ostsächsischen Schwimmvereins Kamenz, war am Sonntag bei den afrikanischen Kontinentalmeisterschaften in Port Elizabeth am Start. Er wollte unter die besten zehn, und am Ende wurde es ein immer noch guter 13. Platz. Und was war die erste Reaktion des Friedersdorfers: „Ich weiß das ich mehr drauf habe und brenne darauf, es zu zeigen.“ Nach dem Rennen ist vor dem Rennen.

Am Ende fehlten etwa fünf Minuten

Wie ist der Sonntag aus Markus’s Sicht verlaufen? „Voller Zuversicht ging ich an die Startlinie. Von den Rennen 2015 wusste ich, dass ich es auch mit den großen Namen aufnehmen kann. Die super Vorbereitung gab mir zusätzliche Zuversicht.“ Doch schon bald merkte Markus, dass er offenbar doch nicht den erhofften guten Tag erwischt hatte. „Schon auf den ersten 300 Metern zerriss das Feld, und ich war allein.“ Seine Bestzeiten aus dem Becken – Markus hatte sich zuletzt deutlich verbessert – konnte er nicht umsetzen. „Mit denen ich sonst mitschwimmen kann, konnte ich nicht mithalten.“ Ein Blockade? Fast acht Minuten Rückstand – das war in diesem Rennen mit dieser starken Konkurrenz bereits eine Vorentscheidung gegen den OSSV-Ironman. „Beim Radfahren bildeten sich Gruppen, in denen viele unfair fuhren, sodass ich nicht entscheidend aufholen konnte.“ Am Ende stand ein ordentliches Radergebnis, aber auch kein überragendes, für das der starke Pedaleur zuletzt schon manchmal gesorgt hatte. Von Platz 25 bei den Profis hatte er sich auf Platz 19 vorgefahren, ehe es zum Marathonlauf ging. „Bis zum Halbmarathon ging es mit gutem Gefühl, aber der erhoffte Flow blieb aus.“ Dieser kann dazu beitragen, im zweiten Marathonteil die Konkurrenz beinahe fliegend von hinten aufzurollen. Nur wenige vor Markus brachen ein, sodass die Top Ten unrealistisch wurden. Am Ende fehlten etwa fünf Minuten auf das eigentliche Ziel, was bei einer Gesamtzeit von mehr als achteineinhalb Stunden natürlich keine Welt ist. „Stolz bin ich darauf, dass ich es dennoch solide durchgezogen habe.“ Die Marathonzeit von ziemlich exakt drei Stunden kann sich jedenfalls unbedingt sehen lassen.

Noch ist nichts verloren

Das Podium in Südafrika bildeten der US-Amerikaner Ben Hoffman (Siegerzeit 8:12:37 Stunden), der Australier Tim van Berkel (8:14:51) und der Este Marko Albert (8:18:52). Bester Deutscher war Boris Stein als Fünfter. Die „innersächsische Meisterschaft“ gewann Christian Kramer aus Leipzig , der Achter wurde. Markus hätte mit einem besseren Schwimmen an einem besseren Tag auf diesem Leistungsniveau garantiert mitgemischt.

Und nun? Für den 13. Platz gab es noch 290 Punkte für das so genannte Kona-Ranking. In der WM-Qualifikationsliste steht Markus jetzt mit 2410 Punkten auf Platz 38. Die besten 50 werden sich qualifizieren. Zwei Rennen kann der OSSV-Ironman noch einbringen. Noch ist überhaupt nichts verloren. Die vielen Fans in Ostsachsen drücken weiter die Daumen