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Theatertage feiern Jubiläum

Seit 25 Jahren kommen Spiel-Gruppen zu öffentlichen Aufführungen zusammen. Das Angebot ist aus dem Kultur-Kalender nicht wegzudenken.

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© Klaus-Dieter Brühl/Archiv

Von Kathrin Krüger-Mlaouhia

Großenhain. Tagelanges Theater hat in Großenhain Tradition. Ob Drama oder Komödie, Märchen oder Musical – für junge und auch ältere Laiendarsteller aus ganz Sachsen und darüber hinaus ist der Alberttreff jedes Jahr im Frühling ein Mekka. Vom 13. bis 22. April ist es wieder soweit. Das 25. Amateurtheaterfestival lädt zum Besuch ein. Die Theatertage, die von der Stadtverwaltung und dem Förderverein der Spielbühne Großenhain veranstaltet werden, bieten öffentliche Laien-Aufführungen für alle Altersgruppen. Seit dem ersten Treffen 1994 wird die Teilnahme sachsenweit ausgeschrieben. Doch auch Mimen aus Cottbus, oder sogar von der Studiobühne Essen standen in Großenhain schon auf den Brettern, die die Welt bedeuten.

Claudia Stange (l.) beim Schminken von Musikschülern 2007.
Claudia Stange (l.) beim Schminken von Musikschülern 2007. © Klaus-Dieter Brühl/Archiv
„Hase und Igel“ wurde aufwendig 2011 von Eilenburg gespielt.
„Hase und Igel“ wurde aufwendig 2011 von Eilenburg gespielt. © Klaus-Dieter Brühl/Archiv

Die Spielbühne, eine Arbeitsgemeinschaft im städtischen SKZ Alberttreff, schuf sich mit dem Theatertreffen ein Podium, um anderen die eigenen Inszenierungen zu präsentieren. Und um natürlich die Arbeit anderer Laienspielgruppen kennenzulernen. „Die Theatertage waren schon immer ein Erfahrungs- und Ideenaustausch für Teilnehmer und interessiertes Publikum“, sagt Uwe Naumann, der Leiter von Spielbühne und Alberttreff. Neben den öffentlichen Vorstellungen finden Workshops in Körpersprache, Pantomime, Improvisation oder Puppenspiel statt. So können junge Mimen ihr Selbstvertrauen stärken, vor Publikum aufzutreten. Es wird zudem ein Kurs für den hiesigen Nachwuchs angeboten: „Im Land der Töne“.


Waren schon bei den ersten Kinder- und Jugendtheatertagen insgesamt elf Gruppen mit fast 200 Darstellern und Helfern dabei, so ist die Zahl bis heute etwa gleichgeblieben. Befreundete Amateurgruppen aus Eilenburg, Stollberg oder Sebnitz, aus Plauen, Oelsnitz, Dresden sind gerngesehene Gäste. Seit Jahren beteiligt sich eine Schülergruppe der Oberschule am Kupferberg.

Das hiesige Gymnasium zeigte Aufführungen, ebenso das Berufsschulzentrum Meißen. Sogar in englischer Sprache traten Gymnasiasten aus Herrnhut schon auf. Auch die Großenhainer Musikschule beteiligte sich. Die ersten Theatertage fanden bis 1995 in der Stadthalle statt, der heutigen Remontehalle. Der Alberttreff war damals noch „offenes Kinder- und Jugendhaus“.

Nicht nur Darsteller werden für die Aufführungen gebraucht. In der Garderobe müssen sie kostümiert und geschminkt werden, vor der Bühne sorgen Licht- und Tontechnik für eine erlebnisreiche Vorstellung. Ganz zu schweigen von den Kulissenbauern, ohne die jede Inszenierung recht fade wäre. Wer da zuschauen möchte, hat bei den Theatertreffen Gelegenheit dazu.

Vor allem Märchenaufführungen machen den Reiz der Großenhainer Theatertage aus. Sie sind am Sonntagvormittag ein Muss für viele Familien mit kleinen Kindern. Da ging die Spielbühne selbst mit guten Beispiel voran, als das generationsübergreifende Stück „Das Katzenhaus“ 2012 vorgestellt wurde. In diesem Jahr eröffnet der „Wunschsee“ am Freitag das Treffen. 2015 wurde die „Regentrude“ gezeigt.

Einige Jahre präsentierte sogar die SZ die Veranstaltung, die aus dem jährlichen Großenhainer Kulturkalender nicht mehr wegzudenken ist. Die besten Gruppen erhielten Förderpreise. 1997 wurde zum Beispiel zum Malwettbewerb zu „Schneewittchen“ aufgerufen. Dieses Märchen zeigte die Kindergruppe der Spielbühne damals. Die besten Einsendungen wurden prämiert. Ein großes Theaterfest fand damals im Freien statt, auch zu den 20. Theatertagen 2013 gab es so ein Open Air-Spektakel.


Immer wieder wurde versucht, auch neue Akzente zu setzen. So wagten sich vor allem Jugendgruppen an teilsweise komplizierte und vor allem schwer umsetzbare Themen und brachten bewusst andere Stilelemente ein. Erinnert sei an „Schreib mich in den Sand“ - ein Stück über Kindesmissbrauch, „Der beste Tag“, in dem es um AIDS geht oder „Chatroom“, ein Stück über Mobbing im Internet. Alle drei aufgeführt von den Jugendlichen der Spielbühne. Welches Programm vom 13. bis 22. April gezeigt wird, steht noch nicht genau fest. Vorgestellt wird das Jubiläumsprogramm dann unter www.skz-alberttreff.de.