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Theater auf dem Land

Schauspielerin und Bühnentänzerin Constanze Uhlig zieht es nach Colmnitz. Dort will sie neue Projekte aufziehen.

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© Frank Baldauf

Von Anja Ehrhartsmann

Colmnitz. Mit beiden Händen trommelt die 53-Jährige einen Takt, der ihr gerade durch den Kopf geht. Ihr ganzer Körper wippt im Rhythmus hin und her. Ein Strahlen geht über ihr Gesicht: „Wenn ich Musik höre, muss ich mich bewegen, das schwingt in mir mit.“ Constanze Uhlig ist wohl das, was viele als Tausendsasa bezeichnen würden. Die energiegeladene 53-Jährige ist ausgebildete Bühnentänzerin, Musicaldarstellerin und Schauspielerin. Außerdem ist sie staatlich geprüfte Atem-, Sprach- und Stimmlehrerin und unter anderem auch zertifizierte Yogalehrerin.

Nach 15 Jahren am Theater in Stralsund und einigen Jahren in Berlin zog es die gebürtige Dresdnerin wieder zurück in die Heimat. Seit 2014 wohnt sie in der Gemeinde Klingenberg. „Ich wollte schon seit zwanzig Jahren aufs Land ziehen“, sagt sie und lacht. Nach Stationen in Röthenbach, Pretzschendorf und Klingenberg erfüllt sie sich jetzt einen weiteren Wunsch und bezieht eine Wohnung in einem „richtig alten Haus“, dem ehemaligen Erbgericht in Colmnitz. Das alte Gasthaus bietet ganz neue Möglichkeiten, zum Beispiel gäbe es noch den großen Veranstaltungssaal inklusive Bühne, mit dem die 53-Jährige liebäugelt.

Im gleichen Gebäude ist die Yogawelt Colmnitz untergebracht. Immer dienstags gibt die freischaffende Künstlerin hier Yogastunden. Außerdem leitet sie Trommel-Workshops, etwa an der Grundschule in Pretzschendorf und ab Februar auch an der Oberschule in Klingenberg. In der Kuppelhalle Tharandt steht jeden Donnerstag Schauspiel auf dem Programm. Doch damit nicht genug. In diesem Jahr möchte Constanze Uhlig noch verschiedene andere Projekte voranbringen.

Zusammen mit einer Cellistin aus Borlas arbeitet sie derzeit an ihrem Theaterstück über „Die kleine Hexe Kawumbaba“, das nun mit Livemusik unterlegt werden soll. Die Eigenproduktion brachte sie zum Herbstfest im Weidegut Colmnitz auf die Bühne. Gemeinsam mit zwei ihrer Trommelschülerinnen spielte Constanze Uhlig ihr selbst geschriebenes Stück, ein Mitmachtheater für die ganze Familie. „Das ist Neuland für mich“, sagt die freischaffende Künstlerin. Umso zufriedener ist sie deshalb mit der bisherigen Resonanz. Die Rolle der kleinen Hexe Kawumbaba übernimmt mittlerweile eine Stoffpuppe. So ist die Theaterproduktion flexibler, denn „wir wollen mit dem Stück durch die Gegend ziehen“, sagt Constanze Uhlig.

In der Planung ist außerdem eine Art Singkreis für Frauen, den die 53-Jährige ab März einmal im Monat gemeinsam mit anderen gestalten möchte. „Hier gibt es so viele Künstler und Kreative, lasst uns da doch was draus machen“, so ihr Anliegen. Inhaltlich schwebt ihr vor, entsprechend den Kalendermonaten und Jahreszeiten zusammen zu singen, zu musizieren und Texte zu lesen. „Wenn wir können, am besten draußen am Feuer.“

Die Idee, Kurse zu geben, in denen es neben Schauspiel vor allem um den Ausdruck geht, gibt es schon lange, sagt die 53-Jährige. Auch der Bezug zur Natur ist ihr wichtig. „Ich bin schon immer sehr naturverbunden und wollte das in meine Arbeit aufnehmen.“ Mit ihren Kursen will sie erreichen, dass sich die Teilnehmer wieder mehr auf sich selbst besinnen und lernen, sich zu spüren. „Heute gibt es die Tendenz, dass es immer weiter weggeht vom Menschen, hin zur virtuellen Welt und zur Digitalisierung.“ Dazu will die 53-Jährige ein Gegengewicht schaffen, ganz nach dem Motto „Raus aus dem Kopf, rein in den Körper“, wie sie sagt.

Mehr Infos zum Kursprogramm, Termine und Kontakt zu Constanze Uhlig im Internet.