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Teures Pflaster für die Feldwege

Rund um Gnaschwitz werden seit vorigem Jahr mehrere Verbindungen ausgebaut. Das sorgt für Diskussionen.

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Von Madeleine Siegl-Mickisch

Ein langes graues Band aus Betonpflastersteinen zieht sich durch die Feldflur bei Gnaschwitz. Zwei Feldwege wurden im vorigen Jahr auf mehr als anderthalb Kilometern Länge befestigt. Nun soll es weitergehen. Im Rahmen der Flurneuordnung wird in diesem Jahr auch der Kühweg, der von Gnaschwitz zum Bärwald führt, ausgebaut. Das sorgte jetzt im Gemeinderat von Doberschau-Gaußig für Diskussionen. Denn der Bau kostet rund 400 000 Euro.

„Das ist ganz schön viel für einen Weg, der wenig genutzt wird“, meinte Gemeinderat Andreas Pahler (Wählervereinigung Gaußiger Sportler). Die Gemeinde muss zwar nur zehn Prozent aus der eigenen Tasche beisteuern, weil 80 Prozent vom Freistaat kommen. Mit der Förderung soll die Erschließung der Felder verbessert werden. Deshalb beteiligt sich auch die Agrargenossenschaft Gnaschwitz als Hauptbewirtschafter der Felder mit zehn Prozent der Kosten am Wegebau. Doch auch 40 000 Euro seien viel Geld für die Gemeinde, so Pahler. „An anderer Stelle diskutieren wir über geringere Beträge.“ Bürgermeister Michael Schulze (CDU) gab jedoch zu bedenken, dass durch die Investition langfristig die Kosten für Reparaturen sinken. Denn weil es öffentliche Wege sind, ist die Gemeinde für die Pflege zuständig. Bisher muss sie oft reparieren, weil die alten Wege immer wieder ausgespült werden.

Eine vollgepflasterte Fahrspur und zwei mit Rasengittersteinen belegte Spuren sollen das künftig verhindern. „Eine Rennstrecke soll es aber nicht werden“, sagt Alexander Fischer von der Gemeindeverwaltung. Der Weg solle nicht als Abkürzung für Autofahrer dienen und führe deshalb auch nur bis zum Wald und nicht bis zur Straße durch den Bärwald.

Nach dem 1,6 Kilometer langen Kühweg sollen in den Jahren 2016 bis 2018 weitere Wege ausgebaut und mehrere Durchlässe erneuert werden. Auch der Weg zum Hasenberg steht im Plan. Doch da gibt es noch ein Problem, sagt Michael Schulze (CDU). Die Besitzer der Wochenendgrundstücke auf dem Hasenberg wollen sich nicht an den Kosten beteiligen. Es gehe um etwa 400 Euro je Grundstück. „Wir werden noch einmal mit ihnen reden, aber zwingen werden wir sie nicht“, sagt Schulze. Dann müsse der zum Teil recht steile Weg eben im alten Zustand bleiben.