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Teures Lagerfeuer

Die Polizei ermittelt weiter zum Scheunenbrand in Wendishain. Das Feuer hätte womöglich verhindert werden können.

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© Dietmar Thomas

Von Eric Mittmann

Hartha. Insgesamt 57 Kameraden und zwölf Fahrzeuge waren am Montagabend zwischen den Harthaer Ortsteilen Wendishain und Nauhain im Einsatz. Auf einem Grundstück mit mehreren baufälligen Gebäuden war eine Scheune in Brand geraten. Die Eigentümer hatten zuvor ein Lagerfeuer nahe des betroffenen Gebäudes entfacht. „Wahrscheinlich durch Funkenflug entstand in der benachbarten Scheune ein Brand“, rekonstruierte Maik Wagner, Einsatzleiter und Vize-Wehrleiter in Hartha.

Dabei könnten auch starke Winde am Montagabend eine Rolle gespielt haben. „Natürlich sollten die Wetterbedingungen stets beachtet werden“, rät Vize-Wehrleiter Wagner. „Generell empfiehlt es sich jedoch, ein solches Feuer in einer Feuertonne oder einer Schale zu machen und nicht wie in diesem Fall auf der Erde.“ Die Flammen seien so abgegrenzt, wodurch etwaige Risiken zumindest verringert werden können. „Wir vermuten auch weiterhin, dass der Brand von dem Lagerfeuer ausging“, so Wagner.

Die Polizei ermittelt indes weiter wegen des Verdachts auf fahrlässige Brandstiftung. Wie Steve Berger, Sachbearbeiter Öffentlichkeitsarbeit der Polizeidirektion Chemnitz mitteilte, dauern die Ermittlungen noch an. „Angaben zum Sachschaden liegen noch keine vor“, so der Sachbearbeiter.

Während der Löscharbeiten war auch ein Teilabriss der Scheune nötig geworden. „Wir mussten eine Decke einreißen, um das weitere Ausbreiten des Feuers zu verhindern“, erklärte Einsatzleiter Wagner nach dem Einsatz. Auf einem Zwischenboden hatten sich immer wieder kleine Brände entwickelt. Weil die Einsatzkräfte bei den Abrissarbeiten auch mit Asbest in Berührung kamen, orderte der Einsatzleiter Wechselkleidung an. Asbest ist ein extrem temperaturbeständiger Dämm- und Baustoff, der wegen seiner Gesundheitsrisiken seit 2005 in der gesamten Europäischen Union nicht mehr hergestellt und verwendet werden darf.

Neben der Freiwilligen Feuerwehr Hartha waren am Montagabend auch Einsatzkräfte aus Gersdorf, Wendishain, Leisnig und Waldheim im Einsatz. Ein Großaufgebot an Kräften und Technik. Im Normalfall kommt für die Kosten eines solchen Einsatzes die Kommune auf. Sollte sich der Verdacht auf fahrlässige Brandstiftung jedoch bestätigen und ein Verursacher ermittelt werden, so muss dieser für den Feuerwehreinsatz aufkommen. Dies bestätigte auch Ronald Fischer, Leiter des Bau- und Ordnungsamtes in Hartha. „Wenn sich herausstellt, dass es sich hierbei um fahrlässige Brandstiftung handelt, kommt nicht die Stadt, sondern der Verursacher für den Einsatz auf“, so Fischer. „Das muss allerdings erst einmal von der Polizei festgestellt werden. Im Moment ist das noch Kaffeesatzleserei.“

Der Einsatz der Feuerwehr war gegen 23 Uhr beendet. Einige Kräfte konnte Wagner bereits während der Löscharbeiten wieder zurückschicken. Verletzt wurde niemand.