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Teilzeit-Job abgelehnt

Nachdem Ulrich Zimmermann als Beigeordneter des Landrates abgetreten ist, gilt es, Lücken zu schließen. Über die Art seiner Verabschiedung gibt es unterschiedliche Ansichten.

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© Anne Hübschmann

Meißen. Kein persönlicher Dank vom Landrat, dafür der Rat, nicht wieder als Beigeordneter anzutreten: So schildert Ulrich Zimmermann seinen Abgang nach 14 Jahren aus dem Landratsamt. Die Pressestelle der Kreisverwaltung stellt die Sache etwas anders dar. Demzufolge habe es im Vorfeld Gespräche gegeben, in denen Landrat Arndt Steinbach seinem CDU-Parteifreund Ulrich Zimmermann angeboten habe, sich als Dezernent zu bewerben. Doch der 53-Jährige, der in den vergangenen Monaten vor allem als Manager der Asylkrise im Kreis bekannt wurde, habe keinen Teilzeitjob gewollt: Der hätte sich nämlich aus der Differenz des Ruhegehaltes als Beigeordneter und der möglichen Funktion als Dezernent – 15 Stunden pro Woche – ergeben.

Nach Zimmermanns Abschied Ende vergangener Woche übernimmt vorerst Manfred Engelhard, Chef des Rechts- und Kommunalamts, seine Aufgabe. Unterstützt wird er beim Thema Asyl-Unterbringung von Hochbauchef Frank Däweritz.

Nur noch zwei Posten

Doch wie geht es mit den Beigeordneten-Posten weiter? Die Verwaltungsreform 2008 hat festgelegt, dass es mit der Neuwahl der Landräte nur noch zwei Beigeordnete geben soll. „Das Dezernat Technik hat eine ganze Reihe hoheitlicher Aufgaben zu erfüllen, das Sozialdezernat wird wachsen auch mit den Aufgaben der Integration der Flüchtlinge“, sagt Kreis-Sprecherin Kerstin Thöns. Über die Besetzung der Posten entscheide der Dezember-Kreistag. „Es gibt etliche Bewerbungen.“ Ob Ulrich Zimmermann doch noch persönlich verabschiedet wird, sei unklar: Landrat Steinbach kehrt erst heute von einer mehrtägigen Dienstreise in die USA zurück.

Der Kreisvorsitzende der CDU, Ulrich Reusch, verschickte am Mittwoch eine Pressemitteilung, in der sich prominente Politiker der Christdemokraten bei dem aus dem Landratsamt ausscheidenden 1. Beigeordneten Ulrich Zimmermann bedanken. Das Schreiben ist unterschrieben von den ehemaligen Landräten Renate Koch (Altkreis Meißen), Rainer Kutschke (Altkreis Riesa), Margot Fehrmann, Bürgermeisterin von Ebersbach und Fraktionsvorsitzende der CDU im Kreistag. Zimmermann, so die Unterzeichner habe besondere Verdienste bei der Bewältigung der Hochwasserkatastrophe 2002, bei der Fusion der Kreise Meißen und Riesa 2008 und bei der Organisation der Flüchtlingsunterbringung im Kreis. Seine Arbeit sei auch von anderen Fraktionen geschätzt worden.

Offenbar haben die prominenten CDU-Mitglieder im Kreis dies bewusst so geschrieben – vor dem Hintergrund der aktuellen Differenzen zwischen Steinbach und Zimmermann. (SZ/per,csf)