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Tecklenborg wächst

Die Service-Firma für Nutzfahrzeuge hat ihre Mitarbeiterzahl in 25 Jahren mehr als verdoppelt – aber nicht nur in Sachsen.

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© André Braun

Von Cathrin Reichelt

Döbeln. Bremen ist unser Tor in die Welt – sagt Steffen Koßmann, Geschäftsführer der Tecklenborg GmbH. Bereits vor zwei Jahren hat der Döbelner Nutzfahrzeughändler aus einer Insolvenz heraus zwei Firmen übernommen. Eine, mit fünf Mitarbeitern, vermietet in der Nähe von Berlin Baumaschinen. In der zweiten sind nahe Bremen 18 Mitarbeiter beschäftigt. Sie haben sich auf den Verkauf, die Vermietung und den Service für Baumaschinen für Industriekunden spezialisiert. Dadurch hat Tecklenborg nun auch Partner in Dubai und Kuwait.

„Das Hauptgeschäft machen wir aber mit dem Mittelstand vor der Haustür. Und zwar in allen Niederlassungen“, so Koßmann. Für ihn sind die beiden neuen Firmen die optimale Ergänzung zum Döbelner Geschäft mit Nutzfahrzeugen und Gabelstaplern. Mit Letzteren, 25 Verkäufern, Kundendienstlern, Monteuren und einer Werkstatt für die Flurförderzeuge begann das Unternehmen vor 25 Jahren. Im Jahr 1999 kam eine Werkstatt für Laster dazu, in der in zwei Schichten gearbeitet wird. Mit den beiden neuen Niederlassungen sind heute bei Tecklenborg 60 Mitarbeiter beschäftigt.

Personal selbst ausgebildet

Zu den Angestellten gehören auch fünf Lehrlinge, die alle den Beruf des Mechatronikers erlernen. Seit der Gründung der Firma hat Tecklenborg eine Ausbildung angeboten. Einige der ehemaligen Lehrlinge sind immer noch im Unternehmen. „Wir haben stets versucht, diejenigen, die gut waren, zu übernehmen“, so der Geschäftsführer. Einige Jahre hatte die Firma an der Dresdener Straße in Döbeln auch Lehrlinge im kaufmännischen Bereich. Da in diesem aber derzeit kein Bedarf besteht, also eine Übernahme nicht möglich ist, erfolgt auch keine Ausbildung mehr.

So wie die Zahl der Mitarbeiter verändert sich auch das Konzept von Tecklenborg. Das beinhaltet zwar nach wie vor den Verkauf, die Vermietung und den Service für Nutzfahrzeuge und Gabelstapler. „Aber wir haben uns von Mitsubishi zu Clark umorientiert“, sagt Steffen Koßmann. Außerdem bedient Tecklenborg vier weitere Marken. Immer mehr beschäftigt sich die Firma mit der Elektrifizierung der Fahrzeuge. „Für Bremen haben wir uns schon ein Elektroauto zugelegt – zum Test“, erzählt Koßmann. Im Elektromarkt stecke enorm viel Potenzial. Es gebe auch schon Radlader, die elektrisch fahren. „Das ist die Zukunft.“

Nach einem Tief im Jahr 2009 ist das Unternehmen stetig gewachsen. In dieser Kontinuität soll es möglichst beim Umsatz weitergehen. Außerdem sei geplant, für den Kundendienst im Staplerbereich weitere Mitarbeiter einzustellen. Wann und wie viele hänge von der Auftragslage ab.

Freiwillige Qualitätskontrolle

Um einer gewissen Betriebsblindheit zu begegnen und auch für die Kunden den Qualitätsstandard zu dokumentieren, unterzieht sich Tecklenborg regelmäßig einer Kontrolle der Dekra. Die Mitarbeiter haben kurze Wege, denn sie sind die direkten Nachbarn von Tecklenborg. Deshalb schauen sie aber nicht weniger genau hin.

Aller zwei Jahre erfolgt eine Überwachung, aller drei Jahre eine tiefgründige Prüfung. Die betrifft alle Bereiche. „Wann erfolgte die letzte Arbeits- und Brandschutzbelehrung? Wo darf geraucht werden? Ist die Leiter noch in Ordnung? Muss Werkzeug ersetzt werden? Besitzt jeder, der im Unternehmen ein Fahrzeug bewegen muss, einen Führerschein, möglicherweise auch für Gefahrgut?“, nennt Koßmann nur einige Beispiele.

In diesem Jahr haben sich die Dekra-Mitarbeiter die Lasterwerkstatt näher angeschaut – von den Abläufen in der Werkstatt über die Buch- bis zur Lagerhaltung. „Für alle Bereiche wurden Bestnoten vergeben“, sagt Lothar Kirste, der Döbelner Außenstellenleiter der Dekra. Er übergab das QM-Zertifikat am Donnerstag an Steffen Koßmann. „Für uns ist es selbstverständlich, uns so zu organisieren und unsere Mitarbeiter so zu qualifizieren, dass sich alle Kunden zu jeder Zeit bestens betreut fühlen“, sagt er.