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Technik-Begeisterte auf Entdeckertour

Bei der Enso und der Autobahnmeisterei konnten Besucher hinter die Kulissen blicken – und vieles ausprobieren.

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© Carmen Schumann

Von Carmen Schumann

Bautzen/Weißenberg. Der Technik-Park ist groß bei der Enso in Bautzen. Doch die Besucher wollen vor allem ein Gerät sehen: den Hubsteiger. Fast jeder möchte damit nach oben fahren und die Aussicht hoch über der Stadt genießen. Torsten Schmidt, der bei der Enso arbeitet, gönnt seinem Sohn Eric das Vergnügen. Eric kennt sich schon ein bisschen aus. Sein Schülerpraktikum hat er im Betrieb seines Vaters absolviert. Klar, dass er die Chance nutzt und beim Karrieretag der Regionalstelle Bautzen vorbeischaut.

Impressionen von zwei Tagen der offenen Tür

Mit dem Steigeisen nach oben möchte Max Michauk beim Tag der offenen Tür bei der Enso. Clemens Stey hilft dabei.
Mit dem Steigeisen nach oben möchte Max Michauk beim Tag der offenen Tür bei der Enso. Clemens Stey hilft dabei.
Auf dem Rasentraktor Straßenwärter spielen, macht Arthur beim Tag der offenen Tür in der Autobahnmeisterei großen Spaß.
Auf dem Rasentraktor Straßenwärter spielen, macht Arthur beim Tag der offenen Tür in der Autobahnmeisterei großen Spaß.
Das Winterdienstfahrzeug ist das Prunkstück der Autobahnmeisterei.
Das Winterdienstfahrzeug ist das Prunkstück der Autobahnmeisterei.
Erhard Müller hat 48 Jahre bei der Autobahnmeisterei gearbeitet, bevor er in Rente ging.
Erhard Müller hat 48 Jahre bei der Autobahnmeisterei gearbeitet, bevor er in Rente ging.
Jesko, Nico und Robin (v.l.) stellen das Zuseum und ihr Projekt beim Tag der offenen Tür bei der Enso  vor.
Jesko, Nico und Robin (v.l.) stellen das Zuseum und ihr Projekt beim Tag der offenen Tür bei der Enso vor.
Dominik Winter und Frank Philipp entdecken die Möglichkeiten des Enso-Unimog.
Dominik Winter und Frank Philipp entdecken die Möglichkeiten des Enso-Unimog.

Tatsächlich haben die Veranstalter vor allem an junge Leute wie ihn gedacht. Denn Nachwuchs wird bei der Enso dringend benötigt. Doch auch alle anderen Gäste hatten am Sonnabend die Möglichkeit, das Gelände zu entdecken. Neben dem Hubsteiger gab es vor allem Fahrzeuge zu sehen, die viel leisten können und den Mitarbeitern die Arbeit erleichtern. Den Unimog, zum Beispiel. Das ist ein Universalgerät, das Löcher bohren, Masten setzen und bergen kann. Unter Anleitung von Frank Philipp hielt Dominik Winter aus Bautzen die Fernbedienung und packte mit der großen Baggerschaufel einen Verkehrskegel. Oder jenes Fahrzeug, dessen Innenleben darauf ausgelegt ist, Schadstellen in unterirdischen Kabeln zu orten.

Künftige Mitarbeiter der Enso müssen fit sein und Höhentauglichkeit beweisen. Wie schwindelfrei er ist, zeigte der 15-jährige Max Michauk aus Sollschwitz bei Wittichenau. Von dem 21-jährigen, erst kürzlich ausgelernten Clemens Stey, bekam er die Sicherungsgurte und die Steigeisen angelegt. Behände kletterte er damit einen Strommast hinauf. Dafür gab es Beifall.

Beeindruckte Schüler

Beim Karrieretag mit dabei waren auch drei Jungs vom Schiller-Gymnasium. Sie zeigten eine Eisenbahnplatte mit selbstfahrenden Autos. Ein Projekt des Bautzener Zuseum, mit dem sie beim Wettbewerb „Jugend forscht“ teilnehmen und das von der Enso unterstützt wird.

Noch ist die erste Flocke nicht gefallen, doch die Autobahnmeisterei Weißenberg zeigte sich beim „Tag der offenen Tür“ gerüstet. Stolz präsentierten Azubi Julian Lehmann und Straßenwärter Simon Walter dem Besucher Max Augustin ihr Prunkstück, den zwei Jahre alten MAN, dessen Schiebeschild eine stolze Breite von 6,50 Metern aufweist. Der 16-jährige Max war davon beeindruckt. Er kann sich durchaus vorstellen, später einmal als Straßenwärter zu arbeiten.

Für den Bautzener Erhard Müller war das der Beruf seines Lebens. „Ich habe 48 Jahre ununterbrochen als Straßenwärter gearbeitet, erst in Bautzen, dann hier in Weißenberg“, sagte er und zeigte seinem Schwiegersohn und dem Enkel stolz seine frühere Arbeitsstätte. Sogar sein Auto, das er bis vor vier Jahren lenkte, gibt es noch.

Ob der vierjährige Arthur später einmal Straßenwärter wird, steht noch nicht fest. Auf dem Rasentraktor saß er jedenfalls gern. Dass Nachwuchs gebraucht wird, weiß Ronny Hamann, Chef der Weißenberger Autobahnmeisterei. Momentan betreuen 29 Mitarbeiter, darunter drei Azubis den Autobahnabschnitt zwischen dem Burkauer Berg und der polnischen Grenze. „Uns geht die Arbeit nie aus“, versicherte der Mann in Orange.