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Hoher Schaden nach Einbruch

Die Diebe ließen in Raden Werkzeug und Papiere mitgehen. Doch das ist das kleinere Problem, sagt der Bauhof-Chef.

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© Lutz Weidler

Von Stefan Lehmann

Röderaue. Dass der Einbruch im Bauhof der Gemeinde Röderaue so schnell bemerkt wurde, hat auch mit einem großen Zufall zu tun, erzählt Bauhof-Chef Dietmar Scheffler. Wegen einer defekten Wasserleitung habe ein Mitarbeiter des Bauhofs am Sonnabendmorgen noch einmal auf dem Grundstück im Ortsteil Raden vorbeigeschaut. „Sonst hätten wir den Einbruch wahrscheinlich erst im neuen Jahr bemerkt“, sagt Dietmar Scheffler.

Kurz nach 10 Uhr alarmierte Scheffler die Polizei, die bis in die Nachmittagsstunden Spuren sicherten. Die unbekannten Täter hatten zunächst ein Fenster des Bauhofs aufgehebelt. „Danach haben sie die Tür zur Werkstatt zerschwartet“, sagt der Bauhofsleiter. Dort besorgten sie sich Schlüssel und Fahrzeugpapiere und durchsuchten die abgestellten Fahrzeuge. Auf rund 1 500 Euro wird allein der Sachschaden geschätzt, den die Einbrecher verursacht haben.

Letzter Einbruch ist fünf Jahre her

Es ist nicht das erste Mal, dass auf dem Bauhof eingebrochen wurde. „Wir hatten vor fünf Jahren schon einmal einen Fall“, erinnert sich Bürgermeister Lothar Herklotz. Damals hätten sich die Täter wohl ihr Gehalt mit Pfand aufbessern wollen und einige leere Getränkekisten und Flaschen mitgehen lassen. „Denen ging es offenbar nur um das Pfandgeld.“ Der neue Fall liege da schon ein bisschen anders, sagt der Bürgermeister.

Auch am Montagvormittag hat Bauhof-Chef Dietmar Scheffler noch keinen hundertprozentigen Überblick darüber, was die Diebe alles mitgenommen haben. „Zwei Kettensägen waren zum Beispiel dabei, außerdem Winkelschleifer und Bohrmaschinen.“ Gut möglich, dass die Überprüfung im Laufe des Tages noch mehr zutage fördert. Das größte Problem seien aber weniger die gestohlenen Werkzeuge, sondern dass die Diebe auch sämtliche Schlüssel mitgehen ließen, die sie in die Finger bekommen haben. Darunter seien nicht nur die Autoschlüssel gewesen, sagt Dietmar Scheffler. „Auch der Schlüssel für den Jugendklub und fürs Forsthaus sind zum Beispiel weg.“ Die Schlösser wird die Gemeinde jetzt notgedrungen austauschen lassen müssen. Wie hoch die Kosten dafür letztlich ausfallen werden, kann Dietmar Scheffler noch nicht abschätzen. Der Versicherung sucht er gerade sämtliche Quittungen für die gestohlenen Werkzeuge zusammen. Zumindest den Zeitwert werde die Versicherung wohl ersetzen.

Überwachung mit Kameras geplant

Schon im Juli waren Unbekannte in den Gröditzer Bauhof eingebrochen. Dort hatten sie den Dienstwagen des Bauhof-Chefs Norbert Both gestohlen. Der Kangoo tauchte mittlerweile wieder auf. Zu gebrauchen ist er laut Norbert Both aber nicht mehr. „Der Wagen war irgendwo bei Lommatzsch in einen Unfall verwickelt.“ Über die Täter habe die Polizei nichts gesagt, aber am Auto sei wirtschaftlicher Totalschaden entstanden. Im kommenden Jahr werde sich der Bauhof ein neues Dienstfahrzeug zulegen – in der Hoffnung, dass nicht die nächsten Langfinger zuschlagen. Illusionen macht er sich nicht: „Wenn die reinwollen, dann kommen sie auch rein.“

Darauf hofft nun auch Dietmar Scheffler. Er überlegt nun, den Bauhof in Raden noch etwas besser gegen Einbrecher zu sichern. Es sei angedacht, das Gebäude künftig mit Kameras zu überwachen.