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Tabuthema im Jugendtheater

Die Jugendlichen präsentieren ein Stück über„Suizid“. Eine interessante, aber auch schwierige Aufgabe.

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© Dietmar Thomas

Von Eric Mittmann

Döbeln. Wie kann sich ein Theaterstück mit dem Thema „Suizid“ auseinandersetzen? Das ist wohl eine der Fragen, die Autor und Regisseur Paul J. Schuster in den vergangenen Monaten beschäftigten.

Am Sonnabend feierte sein neues Stück „Silent Voices – Stimmen im Kopf“ Premiere im Döbelner Theater. Darin begeht Lea, gespielt von Martha Teichert, Selbstmord und lässt ihre Freunde mit der Frage zurück, wie es dazu kam. Die Figuren müssen jedoch schnell feststellen, dass auch sie selbst mit dem einen oder anderen Problem zu kämpfen haben. „Es war mir wichtig, dass Thema mit einer gewissen Leichtigkeit zu präsentieren, damit es für den Zuschauer nicht zu niederschmetternd wirkt“, erklärt Autor Schuster.

Aufgeführt wurde das Stück vom Döbelner Jugendtheater. Für die Jugendlichen war es interessant, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, wie Regieassistentin Lilly Grande sagt. „Als Schauspieler merkt man gleichzeitig, dass es sehr schwierig sein kann, sich einem solch sensiblen Thema zu nähern“, so Jeremias Günther. Er übernimmt im Stück die Rolle des Fynn. „Wir konnten es auch nicht zu leichtfertig angehen, ansonsten wäre es schnell geschmacklos geworden.“

Alle bisher vorgesehenen Aufführungen von „Silent Voices“ wurden am vergangenen Wochenende veranstaltet. Ob das Stück noch einmal gezeigt wird, steht noch nicht fest. „Ansonsten sind wir auch schon mit der Planung für die nächste Spielzeit beschäftigt“, so Regisseur Schuster. Geht es nach den Vorstellungen der Jugendlichen, so soll dann ein Kindertheater mit dem Namen „Stella und die Magie der Sterne“ aufgeführt werden, das Schuster bereits geschrieben hat. „Dabei geht es um das Mädchen Stella, die ihren Freund Stern vor dem bösen Herrscher Chronos retten soll“, erzählt Schuster. „Im Vordergrund stehen Themen wie Freundschaft und der Glaube an sich selbst. Ich denke, für unsere Schauspieler ist das eine willkommene Abwechslung nach ‚Silent Voices‘.“ Dem stimmten auch die Jugendlichen bei.