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Sven Gabriel bleibt Bürgermeister

Zwei Drittel der Wähler in Schirgiswalde-Kirschau haben für den Amtsinhaber gestimmt.

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© Uwe Soeder

Schirgiswalde-Kirschau. Am Ende ist es eindeutig. Mit großem Vorsprung gewinnt Amtsinhaber Sven Gabriel die Bürgermeisterwahl in Schirgiswalde-Kirschau. Der 40-Jährige kann sogar noch mehr Stimmen erzielen als bei seiner ersten Bürgermeisterwahl. 65,3 Prozent und damit fast zwei Drittel der etwa 3 400 Wähler kreuzen am Sonntag seinen Namen an. Ein Ergebnis, das ihn überrascht. „Ich hätte nicht mit einem so hohen Wert gerechnet. Das freut mich sehr“, sagt er am Abend.

Sven Gabriel, der zwar Mitglied der FDP ist, aber als unabhängiger Bewerber antrat, sieht in dem Ergebnis eine Bestätigung seiner bisherigen Arbeit. Nach dem Zusammenschluss der Orte Crostau, Kirschau und Schirgiswalde im Jahr 2011 habe er etliche Schwierigkeiten überwinden müssen, meint Sven Gabriel. Von Anfang an wollte er ein Ansprechpartner für alle sein. Doch das sei nicht immer leicht gewesen. „Es läuft eben nicht immer alles optimal, auch wenn man sein Bestes geben will“, sagt er.

Wo feiert der Bürgermeister?

Sein Bestes geben, das kann Sven Gabriel nun auch in den kommenden sieben Jahren. Als Erstes möchte der alte, neue Bürgermeister sich mit den Stadträten an einen Tisch setzen. „Mir ist es wichtig, dass wir nicht Parteipolitik machen, sondern dass es uns um die Themen geht“, sagt er. Doch bevor es am Montag mit der Arbeit weitergeht, wird erst einmal gefeiert.

Nur wo feiert der Bürgermeister? Das fragt sich sein Herausforderer Frank Heinrich am Wahlabend. Als fairer Verlierer würde er dem Amtsinhaber gern sofort gratulieren. „Ich weiß nur gar nicht, wo der gerade ist“, so Heinrich. Der 58-Jährige, der von der CDU nominiert wurde, ist vom Ergebnis sehr enttäuscht. Insgesamt 34,7 Prozent der Wähler gaben dem Crostauer ihre Stimme.„Natürlich habe ich mir mehr erwartet. Ich wollte gewinnen“, erklärt er.

Das eindeutige Ergebnis zeige, dass die Leistung und die Konzepte des Amtsinhabers überzeugt haben, meint der Herausforderer. Das müsse man anerkennen. Eines aber verspricht Frank Heinrich sofort. Er möchte sein Engagement für die Stadt auch nach der Niederlage nicht einstellen. Als Stadtrat will er sich weiterhin für die Bürger einsetzen. „Ich werde darauf achten, dass der Bürgermeister alle Ortschaften miteinbezieht“, erklärt er.

65 Prozent Wahlbeteiligung

Von den 5 200 Wahlberechtigten in Schirgiswalde-Kirschau nutzten etwa 3 400 die Chance und gaben einem der beiden Kandidaten ihre Stimme. Damit liegt die Wahlbeteiligung bei 65 Prozent. Eine Quote, die sowohl den Amtsinhaber als auch seinen Herausforderer zufriedenstellt.

Die Wahl fand statt, weil die erste Amtszeit des bisherigen Bürgermeisters nach sieben Jahren jetzt planmäßig endet. Er war 2011 nach dem Zusammenschluss der Orte Crostau, Kirschau und Schirgiswalde zum Stadtoberhaupt gewählt worden. Damals konnte er 54 Prozent der Stimmen für sich gewinnen. Zuvor hatte er schon drei Jahre lang ehrenamtlich die Geschicke von Kirschau geleitet.

Sven Gabriel hat an der Berufsakademie in Bautzen Betriebswirtschaft studiert und als Controller in verschiedenen Betrieben sowie als selbstständiger Berater gearbeitet, bis er hauptamtlicher Bürgermeister von Schirgiswalde-Kirschau wurde. Er wohnt in Großpostwitz, ist geschieden und hat drei Kinder im Alter von 19, 17 und acht Jahren.