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Supermarkt mit Autobahn-Anschluss

An der A4 bei Leppersdorf soll ein Discounter entstehen. Er ist für Anwohner und Müllermilch-Mitarbeiter interessant.

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© dpa/Julian Stratenschulte

Von Thomas Drendel

Der Platz ist vorhanden, genügend Kunden fahren ebenfalls täglich vorbei. An der Zufahrt zur Molkerei Sachsenmilch in unmittelbarer Nähe der Autobahnauffahrt Leppersdorf will eine Handelskette einen Einkaufsmarkt eröffnen. Ein entsprechender Bauantrag liegt der Gemeinde Wachau vor. Am Dienstag wird der Technische Ausschuss über den Antrag beraten. Nach ersten Informationen handelt es sich um einen großen deutschen Discounter mit einem Vollsortiment von Lebensmitteln, über Waren des täglichen Bedarfs bis hin zu Artikeln für Haushalt und Freizeit. Um welchen Anbieter es sich genau handelt, teilte die Gemeindeverwaltung noch nicht mit. Sie verwies auf die Ausschusssitzung.

Der Einkaufsmarkt entsteht nach den jetzigen Plänen direkt an der Einmündung der Straße An den Breiten auf die Pulsnitzer Straße. Er wird in der Nähe des Firmensitzes des Leuchtenbauers Helestra errichtet. Damit ist der neue Supermarkt in guter Gesellschaft. Gleich nebenan befindet sich der gut frequentierte Werksverkauf der Sachsenmilch. Hier bekommen die Kunden schon günstigen Joghurt, Käse und andere Milchprodukte. Ausschlaggebend für den Discounter dürfte die hohe Zahl der Beschäftigten bei Sachsenmilch und den anderen Unternehmen der Müller Gruppe am Standort Leppersdorf sein. Rund 2500 Menschen arbeiten hier, hinzu kommen die fast 1000 Einwohner der Ortschaft. Auch die gute Verkehrsanbindung dürfte bei der Entscheidung eine Rolle gespielt haben. Direkt vor der Ladentür führt die Verbindungsstraße zwischen Radeberg und Pulsnitz vorbei. Die Autobahnauffahrt Pulsnitz/Leppersdorf befindet sich ebenfalls nur wenige Meter entfernt.

Der Leppersdorfer Ortsvorsteher Volkmar Lehmann (Offene Bürgerliste) freut sich über die geplante Eröffnung. „Das wäre natürlich ein Gewinn für den Ort. Damit hätte Leppersdorf endlich wieder einen Einkaufsmarkt. Wir Einwohner müssen dann nicht mehr so weit zum Einkaufen fahren.“ Für die Leppersdorfer geht ein langer Wunsch in Erfüllung. Nur wenige Jahre nach der Wende schloss der letzte Einkaufsmarkt. „Wir hatten uns dann um die Ansiedlung eines Einkaufsmarktes gekümmert. Es kamen jedoch nur Absagen. Leppersdorf mit seinen 1000 Einwohnern sei zu klein, hieß es.“

Sicherer Fußgängerweg gefordert

Nach seinen Worten sind die Verhandlungen mit dem Discounter jetzt schon weit gediehen. Jetzt gehe es unter anderem noch darum, eine Lösung für die Ableitung des Regenwassers von dem Einkaufsstandort zu finden. Wann die konkreten Bauarbeiten beginnen, ist noch unklar.

Der Leppersdorfer Ortschaftsrat fordert im Zusammenhang mit dem neuen Supermarkt eine sichere Querung der Pulsnitzer Straße für Fußgänger. „Die Straße ist stark befahren. Wenn der Markt öffnet, werden auch zahlreiche Leppersdorfer zu Fuß einkaufen gehen. Für sie brauchen wir eine gute Lösung, eventuell einen Zebrastreifen.“

Ideen gibt es auch für die gegenüberliegende Seite der Straße An den Breiten. Vor einigen Jahren hatte Müllermilch Pläne vorgelegt, wonach ein Restaurant und ein Begegnungszentrum entstehen könnten. Die Flächen sind auch für solches Gewerbe ausgewiesen. Allerdings ist es um dieses Vorhaben in letzter Zeit ruhig geworden. Weiter fortgeschritten ist das Vorhaben von Müllermilch auf dem hinteren Teil der Fläche. So sollen gegenüber dem jetzigen Werkstor Stellflächen für Lkw geschaffen werden. Auch eine jetzt noch auf dem Werksgelände befindliche Tankstelle wird nach den Plänen dorthin umziehen. Grund für die Pläne ist die zunehmende Enge auf dem Werksgelände. Täglich steuern mehrere Hundert Milchlaster die Molkerei von Sachsenmilch an. Auch das ist sicher ein Grund für die Supermarktkette, dort eine Filiale zu eröffnen.