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Summa Summarum ...

145 000 000 Summer. So viele Bienen leben in den fast 6 000 Bienen- völkern im Landkreis. Wo sie leben, was sie sammeln, wer sie züchtet.

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© dpa

Von Sylvia Tietze (Infografik) und Franz Herz (Text)

Osterzgebirge. Für dieses Jahr haben Sie die meiste Arbeit getan. Die Honigbienen gehen langsam in die Winterruhe über. Die Imker haben sie in den vergangenen Wochen mit einem speziellen Nährzucker gefüttert. Das ist der Wintervorrat, von dem die Insekten in den kommenden Monaten zehren, wenn sie im Freien keine Nahrung finden. Das ist sozusagen ein Tauschgeschäft. Eigentlich haben die Bienen ja den Honig als Wintervorrat gesammelt. Den haben die Imker aus den Waben geschleudert. Im Gegenzug haben sie ihre Völker mit dem Bienenzucker gefüttert. Bei den acht Völkern, welche die Imker in der Region im Durchschnitt halten, kommt einiger Honig zusammen. Rund 150 Kilogramm Nektar sammelt ein Bienenvolk im Laufe eines Jahres. Den Großteil davon verzehren die Bienen selbst und füttern es an ihren Nachwuchs und die Königin. Nur ein Teil davon wird schließlich in die Waben eingelagert. Diesen entnehmen die Imker, indem sie die Waben herausnehmen und den Honig schleudern, sagt Gerhold Klotz vom Imkerverein Dippoldiswalde.

© Grafik: SZ

Die Bienen sind noch auf ganz andere Weise ein großer Wirtschaftsfaktor – neben dem Honigertrag. Sie bestäuben rund 80 Prozent aller Wild- und Nutzpflanzen. Ohne diese Leistung der Bienen wäre die Ernte in vielen Gärten oder Obstplantagen erheblich geringer. Trotz dieses Nutzens ist die moderne Landwirtschaft nicht immer von Vorteil für die Bienen. In Monokulturen finden sie nicht das ganze Jahr Futter. Und der Einsatz von Pestiziden kann die Insekten auch schwächen. Dann sind die anfälliger für Krankheiten. So sind die Varroamilben eine Gefahr für die Bienen und immer wieder tritt auch die amerikanische Faulbrut auf.

Wer sich für das Treiben in einem Bienenvolk interessiert, kann sich die Schaubienenkästen im Wildpark in Hartmannmühle bei Geising oder im Tiergarten Höckendorf ansehen. Den Höckendorfer Kasten betreut Olaf Göbel vom Imkerverein Dippoldiswalde und den im Wildpark Peter Vogel aus Löwenhain, der Mitglied im Imkerverein Müglitztal ist.