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Sturmtief „Thomas“ knickt Bäume um

Die Schäden halten sich dennoch in Grenzen. Besonderes Glück hatte eine Autofahrerin.

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© Egbert Kamprath

Von Mandy Schaks und Maik Brückner

Osterzgebirge. Das Sturmtief mit dem Namen Thomas nahm am Donnerstag Fahrt auf und wütete in der Nacht zu Freitag auch im Osterzgebirge. Die Wetterwarte in Zinnwald hat nach Mitternacht die heftigste Windböe mit 90 Kilometern pro Stunde gemessen – Windstärke zehn. Der heftige Sturm fegte Dachziegel von Häusern und kippte Straßenschilder sowie Leitwände um. Vor allem brachte der stürmische Wind Bäume ins Wanken, riss Äste ab und knickte Stämme um. Glück im Unglück hatte eine Autofahrerin, die am Freitagmorgen von Klingenberg nach Grillenburg unterwegs war. Kurz nach 5 Uhr fiel ein Ast auf die Beifahrerseite ihres Autos. „Die Fahrerin blieb unverletzt“, sagt Erik Wolf, der im Klingenberger Gemeindeamt für den Brand- und Katastrophenschutz zuständig ist. Die Klingenberger Feuerwehr half der Frau aus der misslichen Lage.

Bereits zwei Stunden zuvor, kurz nach 3 Uhr morgens, waren die Klingenberger Kameraden zum ersten Mal im Einsatz. Ein Baum war auf die Talsperrenstraße gefallen. Auch in Glashütte sind Bäume umgestürzt. Die Reinhardtsgrimmaer Feuerwehr beseitigte gegen 6.30 Uhr zwei Bäume von der Straße Hirschbach-Hermsdorf, berichtet der stellvertretende Stadtwehrleiter Thomas Flasche. Fast zur gleichen Zeit war die Glashütter Wehr im Einsatz, die einen umgekippten Baum von der Straße zwischen Rückenhain und dem Müglitztal beiseite räumen musste.

Besonders viel zu tun hatten die Altenberger Feuerwehrleute. Sie mussten in den frühen Morgenstunden wegen Sturmschäden gleich mehrfach ausrücken, wie das Rathaus informiert. Sie holten umgestürzte Bäume von der Kreisstraße in Löwenhain, von der Bielatalstraße in Hirschsprung in Richtung Müglitztal, in Zinnwald von der Straße nach Geising und in Wald-idylle von der Fahrbahn. Zwischen Schellerhau, Bärenfels und der Bundesstraße B 170 hatte es gleich drei Bäume umgehauen. In Schellerhau und Hirschsprung sollen Autos durch umstürzende Bäume beschädigt worden sein.

In Dipps hat der Sturm auch zwei Bäume umgekippt. Einer lag auf der Straße von Reichstädt zur Talsperre Lehnmühle, einer im Außenbereich der Kita Oberhäslich. Beide hat der Bauhof beseitigt.   Die Ortsfeuerwehr Karsdorf musste auf der Bundesstraße B 170 mit der Kettensäge ran. Dort war in den früheren Morgenstunden ein Baum auf die Straße gekippt. Während des Einsatzes war die Straße kurzzeitig gesperrt. Schaden entstand keiner.

Auch die Staatswälder in der Weißeritz-Region scheinen glimpflich davongekommen zu sein. Nach Informationen von Kristina Funke vom Forstbezirk Bärenfels lässt sich die Situation zwar noch nicht genau einschätzen, da die Forstleute aufgrund des starken Windes, der am Freitag immer noch wehte, die Waldwege nur begrenzt befahren konnten. Doch nach ersten Erkenntnissen liegen etwa 1 500 Kubikmeter Holz gebrochen am Boden. „Das sind weniger als zwei Prozent des Jahresholzeinschlages im Landeswald des Forstbezirkes“, sagt Kristina Funke. Schäden werden aus allen Forstrevieren des Forstbezirkes gemeldet, also von der tschechischen Grenze bis in den Tharandter Wald. Waldbesucher werden gebeten, besondere Vorsicht walten zu lassen. „Schräg stehende Bäume stellen eine ernst zu nehmende Gefahr da“, warnt die Forstfachfrau. Hängende Äste oder an Nachbarbäume angelehnte Bäume können jederzeit zu Boden stürzen. Einige Waldwege sind zudem durch umgestürzte Bäume noch blockiert.