Merken

Studiosus streicht Reisen in Osttürkei

Das Unternehmen hat auf die Verschärfung der Sicherheitslage reagiert. Betroffen sind Provinzen in Grenznähe.

Teilen
Folgen

München/Berlin. Der Studienreiseanbieter Studiosus hat alle Reisen in den Südosten der Türkei bis Ende September wegen der riskanten Sicherheitslage abgesagt. Das teilte das Unternehmen auf seiner Webseite mit. Betroffen sind Reisen in die Provinzen Batman, Mardin, Sanliurfa, Gaziantep und Hatay. Alle anderen Regionen werden weiter bereist. „Wir verfolgen die Lageentwicklung in der gesamten Türkei sehr aufmerksam und ergreifen bei Bedarf alle für die Sicherheit unserer Gäste erforderlichen Maßnahmen“, erklärte Studiosus.

Das Auswärtige Amt hatte zuvor seinen Reise- und Sicherheitshinweis für die Türkei noch einmal verschärft. Es bestehe die Gefahr von Anschlägen und Entführungen von ausländischen Staatsangehörigen, besonders in Grenznähe zu Syrien.

Die Türkei fliegt derzeit Luftangriffe gegen Stellungen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und Kämpfern der Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) in Syrien und im Irak. Das Auswärtige Amt rät grundsätzlich von Aufenthalten nahe der Grenzen ab. Auf die Ferienregionen am Mittelmeer haben die Kampfhandlungen aber keine Auswirkungen, so die Behörde.

Das Parlament in Ankara kam gestern zu einer Sondersitzung zusammen, um über die Luftschläge gegen IS und PKK zu beraten. Zuvor hatten PKK-nahe Medien Angriffe auf Stellungen der Kurden in den nordirakischen Kandil-Bergen gemeldet.

Binnen weniger Tage wurden nach Regierungsangaben mehr als 1 300 Anhänger von PKK und IS sowie regierungskritischen Gruppierungen festgenommen. Nach Angaben von Kurden-Vertretern handelt es sich zu einem großen Teil um Mitglieder linker Gruppen. Staatschef Erdogan und die PKK hatten die 2013 ausgerufene Waffenruhe für nichtig erklärt. (dpa)