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Studie: Neuwagen-Käufer so alt wie noch nie

Für immer mehr junge Menschen in Deutschland ist ein schickes Auto kein Statussymbol mehr. Das bekommt auch die Industrie zu spüren. Laut einer Studie waren Neuwagenkäufer noch nie so alt.

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© dpa

Duisburg. Die Käufer von Neuwagen sind in Deutschland so alt wie noch nie. Wer sich dieses Jahr zwischen Anfang Januar und Ende Juli ein neues Fahrzeug angeschafft hat, war dabei im Schnitt 52,4 Jahre alt. Das besagt eine am Sonntag veröffentlichte Studie des CAR-Center Automotive Research an der Universität Duisburg-Essen.

„Erneut ein Altersrekord“, sagte Institutsleiter Prof. Ferdinand Dudenhöffer. Zum Vergleich: Im Jahr 1995 hatte der Altersschnitt noch bei 46,1 Jahren gelegen. „Die Jungen bleiben immer stärker weg. Eine Trendumkehr ist nicht erkennbar.“

Das Institut hat die Autozulassungen auf Privatpersonen in den ersten sieben Monaten des Jahres 2013 untersucht. „Neuwagenkauf wird zur Sache der Alten“, erläuterte Dudenhöffer. Nur 6,9 Prozent der Neuwagenkäufer waren im Untersuchungszeitraum jünger als 30 Jahre.

Der Forscher macht drei wesentliche Gründe aus, warum junge Käufer immer seltener werden. „Erstens: Der demografische Wandel spiegelt sich im Neuwagenmarkt. Der zweite Grund: In Großstädten wird das Auto als Statussymbol für junge Menschen unbedeutender. Drittens: Es fehlt an Autos, welche die Jugend ansprechen.“

Exakt ein Drittel der Neuwagenkäufer war in den ersten sieben Monaten älter als 60 Jahre, wie in der Studie zu lesen steht. „So hoch war der Anteil der über 60-Jährigen unter den Neuwagenkäufern noch nie“, so Dudenhöffer. 14,1 Prozent waren sogar 70 Jahre und älter. Rentner schienen die neue Zielgruppe für Neuwagen zu sein, folgerte der Wissenschaftler. (dpa)