Von Sylvia Jentzsch

Westewitz. War es vor dem Wochenende noch recht ruhig im Ort, so stehen jetzt schon einige Strohpuppen am Straßenrand. Organisatoren und Bürger hatten in Vorbereitung auf das dritte Strohpuppenfest erwartet, das schon viele Figuren aufgestellt werden. Im vergangenen Jahr begann die Gestaltung viel früher. Doch so richtig los ging der Aufbau erst vor ein paar Tagen. Am Landgut Westewitz werden Vorbeifahrende von einem Einhorn und zwei Elchen begrüßt. Kurz danach sind Mini- und Micky-Maus zu sehen und in der Nähe des Feuerwehrdepots und Festplatzes baut Carsten Lange ein Flugzeug mit Landebahn und allem Drum und Dran.

Frank Schubert hat auf seinem Grundstück an der Muldentalstraße eine Figurengruppe auf- und ein aktuelles Thema nachgestellt. Ein Mann verkauft Eier an eine Kundin. Auf einem Schild steht, dass die Produkte aus der Bodenhaltung stammen und unbelastet sind.

„Ich beteilige mich zum ersten Mal am Wettbewerb um die schönste Strohpuppenfigur. Es ist schon eine spannende Angelegenheit“, sagte Frank Schubert. Er ist als stellvertretender Vorsitzender des Feuerwehrvereins Westewitz/Großweitzschen Mitorganisator der Veranstaltung und will mit gutem Beispiel vorangehen.

Strohpuppenfest

Die Spannung steigt. Spätestens bis zum 3. September müssen alle Figuren stehen, die am Wettbewerb teilnehmen sollen. Dass der Aufbau der Strohpuppen erst jetzt beginnt, kann Sven Krawczyk vom Feuerwehrverein verstehen. Er nimmt an, dass nur wenige Leute vorab verraten wollen, mit welcher Figur sie am Wettbewerb teilnehmen. „Im vergangenen Jahr hat einer den anderen übertrumpft. Es wurde größer, schöner und eindrucksvoller gebaut als das schon vorhandene Objekt.“

Seit vergangenem Jahr gibt es einen Wanderpokal. Den hat Carsten Lange gewonnen. Er will ihn gern behalten. Der Vorsitzende des Feuerwehrvereins Marc Bohnstedt und Kerstin Lentz haben mit ihrer Familie schon zwei Minions aufgebaut. Zwei Strohpuppen, die auf das Fest hinweisen, stehen schon länger. Sie wurden von den Mitgliedern aller drei Vereine aufgebaut, die das Fest organisieren. Überhaupt gilt: Drei Vereine – eine Gemeinschaft. Denn fast jeder im Dorf ist in einem dieser organisiert, manchmal sogar in mehreren.

„In diesem Jahr sollen die Besucher des Festes entscheiden, welche Figur die schönste ist und welcher Konstrukteur gewinnt“, sagte Kerstin Schmidtchen, Präsidentin des CCM. Es werde eine Wandtafel mit Bildern aller Figuren aufgestellt und jeder könne seinen Favoriten auf einem Zettel ankreuzen.

Außer dem Wanderpokal für den ersten Platz gibt es für die ersten drei Gewinner Preise, die von den Vereinen zur Verfügung gestellt werden. Unterm Strich gewinnt das ganze Dorf, weil es durch die Strohfiguren attraktiver wird. „Es müssen auch nicht immer Strohpuppen sein. Denn das Aufstellen ist nicht jedem möglich. Wir freuen uns auch, wenn die Grundstückseigentümer zum Beispiel ihren Zaun mit Wimpeln schmücken“, so Krawczyk.

Im vergangenen Jahr gab es etwa 35 Teilnehmer am Strohpuppen-Wettbewerb. „Wir rechnen damit, dass es nicht viel mehr werden. Diesmal geht es eher um Qualität und Kreativität“, sagte Sven Krawczyk.