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Streit um Lohn für Sachsens Wachdienste

Wer vertritt sächsische Wachleute am besten, wenn es um Löhne geht? Jedenfalls nicht die Gewerkschaft Verdi, sagt ein Konkurrent.

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Dresden. Wer vertritt sächsische Wachleute am besten, wenn es um Löhne geht? Jedenfalls nicht die Gewerkschaft Verdi, sagt ein Konkurrent: die Gewerkschaft Öffentlicher Dienst und Dienstleistungen (GÖD). Denn die GÖD hat die Unterschrift des Arbeitgeberverbandes unter einen Tarifvertrag bekommen, Verdi dagegen nicht. Die Landesgruppe Sachsen im Bundesverband der Sicherheitswirtschaft (BDSW) stimmte Lohnerhöhungen in ihren Mitgliedsfirmen ab Januar zu – und der „Wiedereinführung“ der Sonntagszuschläge. Die waren zuvor aus dem Vertrag gestrichen worden.

Der GÖD-Vorsitzende Raymund Kandler in München beklagt sich dennoch über Verdi Sachsen: In einer Pressemitteilung schreibt er, der neue Tarifvertrag könnte in Sachsen für allgemeinverbindlich erklärt werden. Dann würde der GÖD-Vertrag für das gesamte Sicherheitsgewerbe im Freistaat gelten. Doch die Gewerkschaft Verdi habe das verhindert, und zwar „allein aus gewerkschaftspolitischen Machtansprüchen“. Verdi habe die Arbeitnehmervertreter in dem zuständigen Ausschuss beeinflusst, der Tarifverträge für allgemeinverbindlich erklären kann.

Die zuständige Verdi-Fachbereichsleiterin Christel Tempel in Leipzig sagte der SZ auf Nachfrage, Verdi sei an der Sitzung und der Entscheidung nicht beteiligt gewesen. Allerdings habe Verdi eine Meinung zum Zustandekommen dieses Tarifvertrags ausgedrückt. Bei der GÖD sei unklar, für wen und wie sie verhandle. „Erst haben sie die Zuschläge gestrichen, dann gab es massive Proteste“, sagte Tempel. (SZ/mz)