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Streit um die Biotonne

Riesas größter Vermieter hält die getrennte Entsorgung von Bioabfall für zu teuer. Der Verband sieht das anders.

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© Anne Hübschmann

Riesa. Sparen die Mieter in Wohnblocks, wenn der Abfall samt Biomüll komplett in den Restmüll geht? Oder kommt die Entsorgung per Biotonne sogar günstiger? Riesas größter Vermieter, die WGR, bezweifelt das. Dort erwartet man eine finanzielle Belastung durch die Biotonne – wegen der häufigeren Entleerung und der höheren Entsorgungsgebühr.

Der Abfallzweckverband ZAOE hält das Gegenteil für richtig: Seit Anfang 2015 und noch bis Ende 2016 falle ohnehin keine Entleerungsgebühr für die Biotonne an. „Schon in dieser Zeit hätte sich die Nutzung für die Wohnungsgesellschaft Riesa gelohnt“, sagt ZAOE-Chef Raimund Otteni. Doch selbst wenn die Entleerung zu zahlen wäre, seien diese Gebühren geringer als für die Entleerung eines Restabfallbehälters.

Problem mit dem Biobeutel

Werde der Bioabfall getrennt, sollte sich zudem das Aufkommen beim Restabfall verringern. Damit könne man sparen: „Entweder der Behälter muss nicht so häufig geleert werden oder aber es können Restabfallbehälter eingespart werden.“ Auch für die Spezialboxen mit Einfüllschleusen, die bei der WGR zur exakten Abrechnung genutzt werden, habe man die passenden Behälter angeboten – allerdings erfolglos.

Einen Vorteil habe die Biotonne des ZAOE: Anders als bei der Konkurrenz von der Firma Macher dürfe man in die Tonnen des Zweckverbands nicht nur Grünschnitt werfen, sondern auch Küchenabfälle. Allerdings gebe es dennoch ein Problem: Die eigentlich kompostierbaren Biobeutel könnten derzeit in den Kompostierungsanlagen oft nicht vollständig umgesetzt werden. Deshalb werden sie ebenfalls mit aussortiert. Daher seien Papiertüten und Zeitungspapier zum Einwickeln feuchter Abfällen besser geeignet. (SZ)