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Strehla braucht ’ne neue Nixe

Nach fünf Jahren geht die Ära Marie-Luise Weber zu Ende. 79 Einwohnerinnen hätten das richtige Alter für die Nachfolge.

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© Sebastian Schultzys

Von Eric Weser

Strehla. Einmal muss jeder geh’n. Das hat sich wohl auch Marie-Luise Weber gedacht und angekündigt, dass sie bei der nächsten Wahl zur Strehlaer Nixe nicht mehr kandidieren werde. Gut anderthalb Jahre ist das her – und langsam, aber sicher neigt sich die Ära der 23-Jährigen als Stadtrepräsentantin langsam dem Ende zu. Noch zweieinhalb Monate, dann hängt sie Schärpe und Krone endgültig an den Nagel.

Ein paar Termine gibt es bis dahin noch zu absolvieren: Erst am vergangenen Wochenende war sie bei der Ostereier-Suche des Strehlaer Stadtmarketings wieder dabei. An diesem Wochenende steht das Osterfeuer an, Ende April die Aufstellung des Maibaums, im Juni dann das große Jubiläum der Feuerwehr. Bei etwa einem Dutzend solcher Ereignisse repräsentiert die Nixe die Stadt jährlich.

Weil Marie-Luise Weber nach fünf Jahren im Amt nicht mehr zur Verfügung steht, hat die Strehla die Suche nach einer Nachfolgerin inzwischen auch offiziell eingeläutet. Bis Ende April können Bewerberinnen im Rathaus ihre Unterlagen inklusive Foto abgeben. Bisher sei noch nichts Schriftliches eingegangen, so Stadtsprecherin Martina Knichale.

Freizügige Anfänge

Die erste Nixenwahl fand 2003 nach der Idee eines Diskobetreibers statt. Die erste Strehlaer Nixe war ein auswärtiges, leicht bekleidetes Go-go-Girl.

Der eher freizügige Spaßposten wurde zwei Jahre später in ein seriöses Ehrenamt mit Repräsentations-Anspruch umgewandelt.

Vier Strehlaerinnen hatten seitdem das Amt inne: Sara Reizer (2005-2007), Tina Reizer (2007-2008), Sabine Thoß (2008-2012) und Marie-Luise Weber (2012-2017).

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Wie die neue Nixe sein soll, davon hat man in Strehla recht genaue Vorstellungen: Ein attraktives Äußeres soll sie mitbringen, offen und selbstbewusst auftreten. Gute Umgangsformen und „tadelloses“ Verhalten in der Öffentlichkeit sind ebenso erwünscht wie ein Grundstock an Wissen über die Entwicklung der Elbestadt und ihre Historie.

Ihre Kenntnisse müssen die Bewerberinnen traditionell beim Nixenfest Ende Juni im Strehlaer Bad vor Publikum unter Beweis stellen. Dort wird die neue Nixe offiziell gekürt – oder, wenn es mehrere Bewerberinnen gibt, von einer Jury eine Siegerin bestimmt. Als Juroren kämen dann Bürgermeister Jörg Jeromin (FWG), der Präsident des Strehlaer Carnevals Clubs Herbert Naumann und Volkmar Kirsten vom Autohaus Hercher Gute Fahrt zum Einsatz. Die Firma sponsert die Nixe, indem sie einen Kleinwagen für ihre zweijährige Amtszeit zur Verfügung stellt. Auch das Publikum beim Nixenfest hat eine Stimme. Kommt es zu einem Patt, entscheidet das Votum des Stadtchefs, wer die fünfte Nixe von Strehla wird.

Ob die diesmal einen Altersrekord aufstellt? Bisher war noch keine der bisherigen vier Strehlaer Nixen älter als 24 Jahre. Die Ausschreibung der Stadt sieht lediglich vor, dass Bewerberinnen das 18. Lebensjahr vollendet haben sollen. Aber auch eine jüngere Nixe wäre im Ausnahmefall möglich. Nach oben hin sei keine Altersbegrenzung vorgesehen, so Stadtsprecherin Martina Knichale, „wobei die Bezeichnung Nixe für frisches und jugendliches Engagement spricht“. Offenbar setzt man in Strehla darauf, dass sich unter den 79 Strehlaerinnen im Alter zwischen 18 und 25 Jahren passende Kandidatinnen finden.

Vielleicht erlebt Strehla in diesem Jahr seit Langem wieder mal eine spannende Nixenwahl. Möglich wäre es. Auch wenn noch keine Unterlagen im Rathaus eingegangen sind – zwei Interessentinnen gibt es immerhin schon.

Das Nixenfest mit der Kür/Wahl der neuen Nixe findet am 24. Juni statt. Bewerbungsunterlagen nimmt die Stadtverwaltung, Markt 1 in Strehla, bis 30. April entgegen.