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Strategien für die Saure-Gurken-Zeit

Anfang des Jahres herrscht in Hotels tote Hose. Mit speziellen Angeboten gelingt es Hoteliers trotzdem, ihre Häuser zu füllen.

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© Claudia Hübschmann

Von Stephan Hönigschmid

Meißen. Der Unterschied zwischen Dezember und Januar ist für viele Meißner Hoteliers wie Tag und Nacht. Während zum Jahresende die Party tobt und spontane Besucher kaum eine Chance haben, ein freies Zimmer zu bekommen, ist in den ersten Monaten des Jahres deutlich weniger los. Unterkriegen lassen sich die Tourismusprofis aus der Domstadt davon aber nicht. Stattdessen haben sie sich eine spezielle Strategie für die Saure-Gurken-Zeit überlegt.

„Obwohl im Januar weniger los ist, versuchen wir, die Menschen auch Anfang des Jahres anzulocken“, sagt der Hoteldirektor des Romantik Hotel Burgkeller, Ronny Hoppe. Eine große Rolle spielten dabei sogenannte Paketangebote.

„Bei den Zimmerpreisen gehen wir nicht runter, aber wer die Unterkunft zum Beispiel gemeinsam mit Leistungen wie Abendessen und Wellness bucht, der bekommt im Januar einen guten Preis“, sagt der 42-Jährige. Mit dem Wellness-Bereich, der unter anderem eine Sauna, ein Dampfbad sowie Massagen bietet, kann das Vier-Sterne-Hotel vor allem punkten, wenn das Wetter gerade mal ungemütlich ist.

„Das ist nicht unwichtig, damit die Gäste konstant über das Jahr verteilt zu uns kommen. Während sie im Sommer viel draußen unternehmen können, genießen sie es im Winter, sich im Haus zu bewegen und Wellness-Angebote in Anspruch nehmen zu können.“

Aus diesem Grund habe man auch im vergangenen Jahr den Zugang zum Restaurant umgebaut. „Es war uns wichtig, dass die Besucher nicht erst ins Freie gehen müssen, um ins Restaurant zu kommen, sondern trockenen Fußes dort hingelangen“, sagt Hoppe, der zufrieden auf das abgeschlossene Jahr zurückblickt, wo er zu 60 Prozent Gäste aus Deutschland und etwa 40 Prozent internationale Gäste begrüßen konnte. Zu Beginn des Jahres sind die Anreisewege allerdings nicht ganz so weit. „Im Januar und Februar kommen überwiegend Menschen aus Sachsen und Thüringen zu uns“, sagt Hoppe.

Ähnlich wie das Romantik Hotel Burgkeller macht auch im Dorint Parkhotel das Spa-Angebot den Unterschied aus. „Das erste Vierteljahr ist eher ruhig bei uns. In dieser Zeit übt unser Spa- und Wellnessbereich eine besondere Anziehung auf die Gäste aus, zumal es über Internetportale gelegentlich auch Sonderangebote für Aufenthalte in unserem Haus gibt“, sagt Sales Managerin Nicole Dworatzek.

Ein weiteres Standbein sind darüber hinaus Tagungen. „Bei uns finden regelmäßig Tagungen von Geschäftsleuten statt“, sagt die 32-Jährige und fügt an: „In Zukunft sind wir in diesem Punkt noch flexibler, weil wir seit 1. Dezember zu Dorint gehören. Dadurch haben wir beispielsweise einen Partner in Dresden. Wenn dort kein Platz ist, kann die Tagung in Meißen stattfinden und umgekehrt geht das natürlich auch“, sagt Dworatzek.

Etwas anders ist die Ausgangslage bei Stephan Niemczyk vom Hotel Knorre. Er kann nicht auf einen großen Partner vertrauen, sondern muss sich seine Events selber erschaffen. „Ich organisiere unter anderem am 10. und 11. März ein Dacia-Duster-Treffen. Auf diese Weise übernachten 30 Gäste in unserem Haus.“

Abgesehen davon setze er in der beschaulichen Winterzeit auf Paketangebote. „Im Winter hat es sich bewährt, die Zimmer gemeinsam mit Tickets für die Aschenbrödel-Ausstellung in Moritzburg oder Eintrittskarten fürs Wellenspiel in Meißen anzubieten“, sagt der 35-Jährige.