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Straßenkreuzer auf Sonntagsfahrt

Quer durch die Stadt führt die Strecke der US-Cars. Schaulustige können die Autos am Sonntag an der Straße bestaunen.

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© Christian Juppe

Von Nadine Franke

Höchstens 30, vermutlich eher 20 Meilen pro Stunde wird der Tacho am Sonntag in so manchem US-Schlitten anzeigen. Das sind 30 bis 50 Stundenkilometer. Selbst wenn ein Cadillac Escalade dafür fast schon zu viel PS unter der Haube hat. Doch in einer Kolonne mit 300 anderen US-Fahrzeugen geht es nicht schneller.

Diese Rundfahrt am Sonntagmittag bildet den Höhepunkt der US-Car Convention, die am Wochenende zum siebten Mal im Dresdner Ostragehege stattfindet. Daniela Hesse hat das gesamte Jahr geplant. Sie ist die Organisatorin der Ausfahrt. „Es ist selten, dass es so eine Fahrzeugpromenade mitten in der Stadt gibt“, sagt sie. In diesem Jahr musste ein wichtiger Teil der Strecke geändert werden. Die Fahrt über die Augustusbrücke ist nicht mehr möglich. Dabei bietet gerade die Dresdner Altstadt eine schöne Kulisse, wie Hesse sagt. „Wir sind froh, dass wir trotzdem am Terrassenufer fahren können“, sagt sie. Selbst hat Daniela Hesse es in den vergangenen sechs Jahren aber noch nicht geschafft, bei der Rundfahrt der US-Cars mitzumachen. Als Organisatorin ist sie mit zwanzig Ordnern dafür verantwortlich, dass die Kolonne beim Start zügig in Bewegung kommt.

Die Plätze für diese Sonntagsfahrt im amerikanischen Stil sind unter den Autoliebhabern heiß begehrt. Es werden zur Veranstaltung im Ostragehege 1 400 Fahrer mit ihren US-Schlitten erwartet. Oldtimer, moderne Sportwagen, Pick-ups und Motorräder parken für dieses Wochenende nebeneinander. Die Teilnahme an der Rundfahrt ist allerdings limitiert. Nur 300 Fahrzeuge können sich direkt auf der Veranstaltung dafür anmelden, ansonsten wird die Kolonne zu lang. Dieser Meinung sind die Veranstalter der US-Car Convention, Mathias Lindner und Matteo Böhme. „Wir wollen trotz allem Maß halten“, sagt Lindner. Denn die Kolonne wird sich über mindestens zwölf Kilometer ziehen. „Wir fahren nicht so schnell, da dauert es etwas, bis 300 Fahrzeuge durch sind“, erklärt der Veranstalter weiter.

Begleitet wird die Kolonne dabei von der Polizei und dem Verein Sachsenbike. Für den sogenannten Sunday City Cruise sperrt die Polizei die Straße kurzzeitig. Selbst die Straßenbahnen müssen dann warten. Die Veranstalter hoffen wie jedes Jahr darauf, dass die Autofahrer dafür Verständnis zeigen. „Es gibt etwas zu sehen. Da ist es doch schön, mal nett zu winken, zu gucken und zu lächeln“, sagt Lindner.

Er selbst ist der Einzige der Veranstalter, der an der Ausfahrt teilnimmt. Wie jedes Jahr erhält er dafür von dem Sponsor Mobilforum ein Auto. „Was es wird, weiß ich noch nicht. Da lasse ich mich überraschen.“ Insgeheim tippt er aber auf eine Corvette oder einen Camaro. Lindner wird den ersten Wagen nach der Polizei fahren. Da lohnt sich der Blick in den Rückspiegel. 299 US-Autos werden ihm folgen.