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Straßenbahn künftig ohne Bundeswehr

Die Verkehrsbetriebe werden den Vertrag für die Werbung nicht verlängern. Der Streit darum ist aber noch nicht vorbei.

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© Bundeswehr

Die Bundeswehr-Werbung an einer Dresdener Straßenbahn gerät zunehmend zu einem Streitthema. Linken-Fraktionschef André Schollbach möchte die Reklame für Jobs beim Militär am liebsten ganz verbannen und spricht von einer zunehmenden Militarisierung der Gesellschaft. Inzwischen ist sogar eine Petition gegen die Tarnfarben-Tram im Rathaus eingegangen.

Der FDP-Fraktionsvorsitzende Holger Zastrow fordert dagegen kostenlose Werbemöglichkeiten für Bundeswehr und Polizei an allen DVB-Fahrzeugen. „Die Forderung eines Werbeverbots ist skandalös“, so Zastrow. Die Bundeswehr sei eine Armee zur Verteidigung der demokratischen Grundwerte. Ihre Einsätze seien zwar gefährlich, würden letztlich der Friedenssicherung dienen. „Statt einen Keil zwischen Armee und Gesellschaft zu treiben, sollte sich Herr Schollbach dafür einsetzen, dass die Bundeswehr die Möglichkeit erhält, für qualifiziertes Personal zu werben.“ Auf der Bahn ist unter anderem der Spruch „Mach, was wirklich zählt“ zu lesen.

Verbotsforderungen hin oder her: Die Bundeswehr-Straßenbahn wird ohnehin nur noch bis zum Jahresende durch Dresden rollen. Laut SZ-Informationen endet der Vertrag und soll auch nicht verlängert werden. Beklebt werden die Fahrzeuge durch die Firma Ströer. Erlaubt sind alle Werbebotschaften, die nicht sittenwidrig sind. Letztendlich entscheiden die DVB, ob ein Motiv abgelehnt wird oder nicht. (SZ/sr)