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Stonsdorfer kehrt zurück nach Hause

Hergestellt werden darf der „echte“ Kräuterlikör heute allerdings nicht mehr in Stonsdorf.

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Von Heinz Noack

Er stammt aus dem schlesischen Dorf gleichen Namens am Fuße des Riesengebirges: der berühmte Kräuterlikör „Stonsdorfer“. der gastfreundliche Graf Heinrich Reuß, Königlich-Preußischer Rittmeister, machte das Dorf mit seinem Schloss schon im 18. Jahrhundert berühmt – und mit ihm die gegenüberliegende „Stonsdorferei“, wo ein köstlicher Kräuterlikör gebraut wurde. Stonsdorf (heute Staniszow) wurde Erholungsziel der Hirschberger (heute Jelenia Gora) und der Kurgäste aus Bad Warmbrunn (heute Cieplice Zdroj). Sie verbreiteten den Ruf des wohlschmeckenden Likörs, der bis heute berühmt ist.

Restauriert nach der Wende

Das Schloss blieb bis zur ihrer Enteignung und Vertreibung im Jahr 1945 im Besitz der Familie Reuß. Danach wurde es geplündert, aber nicht zerstört. In Volksrepublikzeiten wurde es als Schulungsstätte für die Feuerwehr genutzt, was einen Verfall verhinderte. Nach der Wende stand es zehn Jahre leer, bevor es vom engagierten Hotelier Waclaw Dzida erworben und restauriert wurde.

Dzida war es auch, der den echten Stonsdorfer wieder nach Stonsdorf zurückholte. Ab sofort gibt es den Likör in seinem Hotel. Die deutsche Berentzen-Gruppe, die die Herstellungsrechte besitzt, wird ihn liefern. Dass der Stonsdorfer allerdings jemals wieder direkt an alter Stätte gegenüber dem Schloss produziert wird, bleibt vorerst eine Illusion.

Palac Staniszow (Schloss Stonsdorf),

58-500 Jelenia Gora, Staniszow 100

0048/757558445

0048/757558534

[email protected]

www.palacstaniszow.pl