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Stolpener Firma zieht nach Pirna

Eine Firma aus Stolpen zieht es nach Pirna. Die Gründe dafür sind privater, aber auch wirtschaftlicher Natur.

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© Kristin Richter

Von Mareike Huisinga

Stolpen/Pirna. Gerade fliegt das Dach ein. Der Kran hievt die schweren Paletten von dem Laster auf die Baustelle. Im Industrie- und Gewerbepark An der Elbe (IGP) wird ein weiteres Grundstück bebaut. Seit Juli errichten Fachleute eine Halle an der Kunstseidenstraße. Die Arbeiten liegen im Zeitplan. Noch Ende des Jahres will hier die Elektro-Firma Jacob & Martin GmbH aus Stolpen einziehen. Das Unternehmen errichtet Steuerungen für Lüftungen und Heizungsanlagen.

Für den Umzug nach Pirna gibt es mehrere Gründe, erklärt Geschäftsführer Gábor Jacob. „An unserem jetzigen Standort in Stolpen sind wir zur Miete, wir wollten etwas Eigenes bauen“, sagt er. Anfahrtszeiten fallen für ihn künftig weg, denn er wohnt in Pirna. Aber auch die zentrale Lage des Gewebeparks habe Jacob dazu bewogen, hier zu investieren. In diesem Zusammenhang nennt er unter anderem die Nähe zur Autobahn. Außerdem plant das Unternehmen, zwei weitere Mitarbeiter einzustellen, darunter einen Lehrling. „Ich hoffe, dass ich an diesem Standort schneller geeignete Fachleute finde als im ländlichen Raum“, erklärt der Geschäftsführer.

Die moderne Halle entsteht auf einer Grundfläche von 48 mal 20 Metern. Vier Büroeinheiten mit Sanitärtrakt werden in vorderen Bereich zur Straßenseite untergebracht. Der Rest ist Halle und Lagerraum. Auf dem Dach wird eine Photovoltaikanlage installiert; das Außengelände mit zehn Mitarbeiter-Parkplätzen soll im September angelegt werden. Das Unternehmen im Bereich Elektroanlagen und Schaltschränke wurde 1993 gegründet. Momentan arbeiten sechs Angestellte in dem Betrieb.

Über die aktuelle Entwicklung freut sich auch Christian Flörke. Er ist Geschäftsführer der Stadtentwicklungsgesellschaft Pirna (SEP), die den Industriepark entwickelt. „Das Interesse an den wenigen verbleibenden Grundstücken im IGP ist ungebrochen.“ Für alle Flächen bestünden Nachfragen. Das bereits veräußerte Eckgrundstück Fabrikstraße/Dresdner Straße werde laut Aussage des Unternehmens Pneuhage im kommenden Jahr bebaut.

Weitere Interessenten für Fläche

Ein weiteres Grundstück an der Fabrikstraße mit 3000 Quadratmeter befindet sich derzeit in konkreten Verkaufsverhandlungen mit einem in Pirna ansässigen Unternehmen, welches sich mit Hallenbau und Ladeneinrichtungen beschäftigt, so Flörke.Ebenfalls sehr konkret seien die Gespräche mit einem örtlichen Dienstleistungsunternehmen, das seinen neuen Unternehmenssitz in dem Gebiet errichten möchte.

Sind diese Grundstücksverkäufen abgeschlossen, stehen in dem Areal nur noch rund 14 000 Quadratmeter Gewerbefläche zur Verfügung. „Zu dieser Restfläche liegen uns ebenfalls bereits interessante Anfragen vor, u.a. von einem Dresdner Unternehmen aus dem Bereich Produktion und Handel“, sagt der SEP-Chef. Um der Nachfrage nach Gewerbeflächen auch künftig entsprechen zu können, forciert die SEP die Entwicklung des Gewerbegebietes Copitz-Nord. Gegenwärtig wird geprüft, ob für die Errichtung der Infrastruktur Fördermittel abgeschöpft werden können. Wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind und eine Bewilligung vorliegt, soll die 62000 Quadratmeter große Gewerbefläche im Jahr 2017 zu einem möglichst günstigen Verkaufspreis angeboten werden. Ab 2018 könnte dann mit dem Bau der ersten Gewerbebetriebe begonnen werden, schätzt Flörke ein.