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Stolpen weckt die Mäuse

Die Innenstadt soll belebt werden. Dafür gibt es verschiedene Ideen. Eine ist ganz schön tierisch.

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© Dirk Zschiedrich

Von Anja Weber

Stolpen. Eine Katze jagt die Maus, die ein Stück Käse am Brunnenrand stibitzt hat. Eine Szene, aufgefallen im Stolpener Vorwerk. Hier wurde früher auch der Käsemarkt der Stadt abgehalten.

Der Brunnen mit den von Schmiedemeister Detlef Wächtler geschaffenen Figuren ist ein Hingucker. Bislang allerdings ist dieser eher etwas versteckt vor den Stolpen-Besuchern. Doch mit dem neuen Innenstadt-Spiel rücken eben diese hübschen Dinge viel mehr ins Blickfeld. Da die Brunnen-Maus nicht die einzige ist, sondern sich bereits viele geschmiedete Mäuse auf Fensterbänken und Türvorsprüngen niedergelassen haben, entstand die Idee, diese mit in das Innenstadtspiel einzubinden. Entwickelt wurde dies von Citymanagerin Simone Schöne und ihrem Team. Für die Idee gab es einen Preis beim sachsenweiten Städtewettbewerb „Ab in die Mitte“.

Der Titel des Projektes der Burgstadt lautet: „Findet mit Geist & Maus Stolpener Geschichten heraus!“ In einer ersten Phase wurden an verschiedenen interessanten lokalen Punkten lustige Mäuse platziert, so an Geschäften oder geschichtlich wichtigen Gebäuden. Die Maus erzählt dann zum Beispiel etwas über das Haus oder das Ereignis, das dort stattgefunden hat. Dafür gibt es ein Faltblatt, eine Smartphone-App sowie GPS-Daten wie beim Geocaching. Außerdem werden Kurzversionen des Spiels auf Flyer gedruckt und mit weiteren Informationsmaterialien auf der Burg Stolpen, an den Hauptparkplätzen und in der Touristinformation zur Verfügung gestellt.

Auftakt für die Aktion ist am 13. Mai, dem bundesweiten Tag der Städtebauförderung. Die Stolpener Kinder sind aufgerufen, die süßen Mäuse wie die Berta, die Barbara und auch die mit dem Namen Napoleon zu wecken.

Citymanagerin Simone Schöne hat sich dafür einiges einfallen lassen. So werden an diesem Tag um 16 Uhr die ersten 20  Mauspaten vorgestellt. Das sind die Stolpener, die dem Spiel Leben einhauchen. Sie lassen zum Beispiel über die Mäuse historische Begebenheiten ihrer Häuser erzählen. Außerdem werden an diesem Tag auch die Förderer des Projekts geehrt. 16.30 Uhr wird es dann richtig bunt und laut. „Wir müssen dann ordentlich Krach schlagen, um die Mäuse aus dem Winterschlaf aufzuwecken, und dafür brauchen wir natürlich die Kinder, die sich am besten noch als Mäuse verkleiden und mit uns zum Umzug durch die Stadt mitkommen“, sagt Simone Schöne. Der Umzug startet 16.30 Uhr am Obermarkt, geht durch die Innenstadt und endet im Stolpener Vorwerk. Hier können sich dann alle Interessierten zum geselligen Miteinander treffen und den Tag fröhlich ausklingen lassen.