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Störfall bei Wacker in Nünchritz

Eine Rohrleitung hatte eine undichte Stelle. Ätzender Chlorwasserstoff trat aus. Die Anlage wurde vorübergehend abgeschaltet.

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Nünchritz. Einsatz am Freitagabend gegen 20.20 Uhr bei der Wacker Chemie AG in Nünchritz: Aufgrund einer undichten Flanschverbindung einer Rohrleitung kam es zu einem Austritt von flüssigem Siliziumtetrachlorid. Die freigesetzte Flüssigkeit wurde von der Anlagentasse aufgefangen. Die Sensoren haben die undichte Stelle sofort gemeldet. Die Anlage wurde umgehend außer Betrieb genommen und entleert. Werkssprecherin Asta Tehnzen-Heinrich erklärte, die Anlage bleibe auch so lange außer Betrieb, bis zweifelsfrei festgestellt ist, wodurch der Flansch undicht wurde, um mögliche weitere Havarien auszuschließen. Es ist der erste Vorfall dieser Art überhaupt.

Siliziumtetrachlorid ist eine farblose Flüssigkeit, die in Verbindung mit Feuchtigkeit gasförmigen Chlorwasserstoff bildet, und der wirkt ätzend auf Haut, Augen und Atemwege. Der Chlorwasserstoff wurde deshalb sofort von der Werksfeuerwehr sowie den Nünchritzer Kameraden der freiwilligen Feuerwehr mit einem Wasserschleier neutralisiert. Personen wurden bei der Betriebsstörung nicht verletzt.

Bei den sofort eingeleiteten Messungen rund um das Werk wurde keinerlei Chlorwasserstoff festgestellt. Es bestand keine Gefährdung für die Bevölkerung.

Das Werk in Nünchritz, 1900 als Chemiestandort gegründet, gehört seit 1998 zum Wacker-Konzern. Seitdem hat Wacker das Werk in Nünchritz mit Investitionen von mehr als 1,5 Milliarden Euro modernisiert und zu einer der weltweit größten und modernsten Produktionsstätten für chemische Stoffe aus Silizium-Basis ausgebaut.

Am Standort Nünchritz sind derzeit rund 1500 Mitarbeiter beschäftigt, davon etwa 80 Auszubildende. Das Werk in Nünchritz ist der größte Chemiestandort Sachsens. (SZ/ulb)