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Stinkende Idylle

Am Liegauer Eingang zum Seifersdorfer Tal stinkt es gewaltig. Aber das könnte sich bald ändern.

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© Thorsten Eckert

Jens Fritzsche

Liegau. Eine Begrüßung dürften sich Wanderer sicher dann doch ein bisschen anders vorstellen. Doch wer vom Radeberger Ortsteil Liegau-Augustusbad aus ins Seifersdorfer Tal kommt, wird an der Grundmühle erst mal von einem wirklich ekeligen Gestank empfangen. Und das ärgert zum Beispiel Dr. Klaus Menzel vom Liegauer Heimatverein seit Langem gewaltig. Schuld, sagt der Liegauer dann, sei der Mühlgraben. „Denn der Mühlgraben verlandet zunehmend, es fließt kaum noch frisches Wasser, so dass es zu Fäulnis und eben Gestank kommt“, beschrieb Klaus Menzel das Dilemma nun auch während der jüngsten Sitzung im Liegauer Ortschaftsrat. „Der müsste mal ausgebaggert werden“, findet er. Allerdings, auch dieses Problem kennt der Liegauer, allerdings wisse aktuell wohl niemand so richtig, wem das Areal eigentlich gehört. Ist es noch Liegauer Flur oder schon Wachau?

„Vielleicht ist es aber auch ein Privatgrundstück, da hätten wir dann ganz schlechte Karten“, so Liegaus Ortsvorsteher Gabor Kühnapfel (SPD) im Ortschaftsrat. Und er versprach, das Thema zügig prüfen zu lassen. „Es dürfte ja nicht so schwierig sein, herauszufinden, wem das Grundstück gehört“, machte er deutlich. Und dann – auch das versprach er – werde man sich zügig mit Wachau an einen Tisch setzen, um zu besprechen, „was machbar ist“. Eine Lösung, ist sich der Ortsvorsteher sicher, werde sich sicher finden lassen, wenn es sich um ein öffentliches Grundstück handelt. „Bei einem Privatgrundstück wäre es dann ein wenig schwieriger, aber das ist im Moment alles Spekulation – wir müssen erst einmal prüfen, wem das Areal nun tatsächlich gehört“, so Gabor Kühnapfel.

Es könnte also gut sein, dass Besucher am Liegauer Eingang zum idyllischen Seifersdorfer Tal demnächst von einem baggernden Bagger begrüßt werden. Und das würde dann sicher nicht nur Klaus Menzel freuen.