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Stillstand an der Modrow-Kaufhalle

An zwei Bauprojekten in der Dresdner Johannstadt geht es nicht weiter. Doch an einer Ecke wird fleißig gewerkelt.

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Dresden. Es gibt weiter keine Baugenehmigung für die Modrow-Kaufhalle in der Johannstadt. Ursprünglich war geplant, dass Aldi und Konsum das Areal an der Pfotenhauerstraße gemeinsam entwickeln, sagt Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (Grüne). Doch nun würden die beiden Unternehmen getrennte Wege gehen. Konsum wolle das bestehende Gebäude nutzen, Aldi möchte daneben anbauen. Um die Parkplatznot im Gebiet abzufangen, will der Discounter Parkflächen auf dem Dach seines Marktes errichten.

Auch beim Plattenwerk passiert seit Jahren nichts. Der Bebauungsplan für das Gelände an der Gerokstraße sieht eine Nutzung für Wohnen und Gewerbe vor. Doch das Grundstück befindet sich in Privateigentum. Konkrete Entwicklungsabsichten kennt das Stadtplanungsamt nicht „Die Erwartungshaltung der Eigentümer ist zu hoch. Es findet sich niemand, der das Areal entwickeln möchte“, sagt Bürgermeister Schmidt-Lamontain.

Voran geht es woanders. 24 Wohnungen entstehen an der Ecke Striesener Straße/Thomaestraße. Platz ist für Singles genauso wie für Großfamilien. Geplant sind eine Fünfraumwohnung, fünf Vierraumwohnungen, 16 Dreiraumwohnungen sowie zwei Zweiraumwohnungen. Im Erdgeschoss soll eine Ladenzone mit Geschäften entstehen, in der ersten Etage sind Büros geplant. In beiden Untergeschossen werden zwei Tiefgaragen gebaut.

Der Neubau eines 16-Geschossers in der Florian-Geyer-Straße 13, in dem 132 Sozialwohnungen entstehen sollen, sorgte dagegen für eine hitzige Debatte. Eine Baugenehmigung gibt es noch nicht. Derzeit laufen die Fachplanungen, so WID-Chef Jäckel. Aus insgesamt fünf Architekturbeiträgen fand 2017 ein zweistufiges Wettbewerbsverfahren mit allen Fraktionen statt. „Diese Beteiligung ist gesetzlich im Baugenehmigungsverfahren nicht gefordert, jedoch hielt es die Stadt für gut, wenn diese Beteiligung stattfindet“, so Jäckel. An diesem Projekt gibt es viel Kritik von den Anwohnern.

In einer Petition kritisieren sie, dass durch den Neubau vor allem ihre Wohn- und Lebensqualität beeinträchtigt werde, neben fehlendem Tageslicht durch zu dichte Bebauung auch eine Verringerung der Frischluftzufuhr. Geplant ist der 16-Geschosser neben den schon bestehenden, gleich hohen Häusern. Der Petitionsausschuss überwies das Anliegen in den Bau- und Sozialausschuss. Die Anwohner sehen darin einen Hoffnungsschimmer.(SZ/jv)