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Stilles Örtchen auf dem Kornhausboden

Die Burg Mildenstein will 2016 die Besucher mit einer etwas anderen Ausstellung und einer weiteren Attraktion locken.

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© Archiv/Dietmar Thomas

Von Doreen Hotzan

Leisnig. Es wird eine kleine Sensation. Da ist sich Bernd Wippert, Schlossbetriebsleiter der Burgen Kriebstein und Mildenstein, sicher. So soll der historische Brunnen auf der Leisniger Burg Mildenstein in diesem Jahr wieder geöffnet worden. „Der wurde 1810 geschlossen“, sagt er. Dieser Zustand soll nun nach mehr als 200 Jahren beendet werden.

In das Vorhaben ist das Landesamt für Archäologie eingebunden. Eine Befahrung hat laut Bernd Wippert bereits stattgefunden. Der Brunnen befindet sich im Mauerwinkel zwischen dem Nordanbau der romanischen Kapelle und der nordöstlichen Burgmauer. Höhlenforscher gehen davon aus, dass dieser eine Tiefe von 60 bis 65 Metern hat. Die Öffnung des Brunnens ist fest eingeplant, so Bernd Wippert.

Die Höhe der Kosten für das Vorhaben seien allerdings noch nicht abschätzbar. Er ist davon überzeugt, dass die Burg Mildenstein nach Fertigstellung um eine Attraktion reicher wird. „Die Öffnung des Brunnens passt auch hierher. Wir führen hier Veranstaltungen durch, bei denen gekocht und gebacken wird. Da gehört es doch mit dazu, zu klären, woher das Wasser kommt“, erläutert Bernd Wippert.

Es ist nicht das einzige Vorhaben, das in diesem Jahr auf der Burg in Angriff genommen werden soll. Es müssen weitere Beleuchtungspaten gefunden werden, sagt Burgsprecherin Sabine Rötzsch. Für die Monate Januar bis April sei die Patenschaft bereits geklärt. Auch die Bauarbeiten auf dem Gelände sollen 2016 ein Stück weiter vorankommen. Der Fokus liegt hierbei vor allem auf dem Miruspark. Der soll bis zum Tag des offenen Denkmals am 11. September soweit fertiggestellt sein, dass dort Führungen bis zum Schweizer Haus angeboten werden, so Bernd Wippert.

In Leisnig ist der Luther los

Der Veranstaltungskalender der Burg hat in diesem Jahr noch weitere Höhepunkte zu bieten. Seit einer Woche gibt es nun einen gemeinsamen für Kriebstein und Mildenstein. Das macht Sinn, resümiert der Schlossbetriebsleiter. Immerhin gehören beide Burgen zusammen. Darin sind alle Ausstellungen und Veranstaltungen für dieses Jahr zusammengefasst. Neben den bekannten Führungen wird es für Besucher wieder einen Wintervortrag geben, kündigt Burgsprecherin Sabine Rötzsch an.

André Thieme aus Dresden referiert am 24. Februar zu dem Thema „Wilhelm der Einäugige – Markgraf von Meißen und Bauherr von Meißen“. Erstmalig werden die Burgmitarbeiter einen „Prinzessinnen-Tag“ anbieten. Zum Reformationstag am 31. Oktober wartet ein weiterer Höhepunkt auf die Besucher. Unter dem Titel „In Leisnig ist der Luther los“ wird auf der Burg Mildenstein von der evangelischen Gemeinde ein Familienerlebnistag angeboten – mit Festgottesdienst, Führungen durch Kirche und das Stadtgut sowie Musik und Tanz.

Bei den Ausstellungen können sich die Besucher auf eine Besonderheit freuen. Auf dem Kornhausboden dreht sich in diesem Jahr unter dem Motto „Lokus, Leibstuhl & Latrine“ alles um das stille Örtchen. Dass die Ausstellungen gut angenommen werden, belegen die Besucherzahlen aus dem vergangenen Jahr. So besichtigten knapp 10100 Gäste die Spielzeugausstellung. Die Plakatkunst der DDR lockte 13 750 Gäste auf den Kornhausboden, so Burgsprecherin Sabine Rötzsch. Insgesamt kamen im letzten Jahr 28 308 Besucher auf die Burg. „Das waren 30 weniger als 2014“, sagt sie.