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Stillarbeit und Blaue Pause

Zum Tag der offenen Tür stellt die Mittelschule Stauchitz ihr Schulkonzept vor. Das fördert jeden Schüler individuell.

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© Dietmar Thomas

Von Helene Krause

Stauchitz. Kinder aller Altersklassen, mit und ohne Eltern drängen über Flure und Gänge. Im Speiseraum gibt es ein buntes Programm mit Liedern und Tänzen. Die Mittelschule „Anne Frank“ in Stauchitz hat zum Tag der offenen Tür eingeladen. „Seit der Wende gibt es den Tag“, erzählt Irmena Koschemann. Sie ist Lehrerin für Englisch und Geschichte. „Eltern und Kinder der 4. Klassen sollen die Schule kennenlernen, um zu entscheiden, ob sie nicht hier ihren Weg finden.“ Auf der Veranstaltung werden das Schulkonzept und die Ganztagsangebote der Schule vorgestellt. Eine Besonderheit ist die Stillarbeit und der vernetzte Unterricht.

Für alle Klassen gibt es an vier Tagen in der Woche an jedem Morgen die sogenannte Stillarbeit. Das bedeutet, dass die Schüler sich aus dem Unterrichtsmaterial, das die Lehrern vorbereiteten haben, etwas aussuchen können. Das Wissen dazu müssen sie sich selbst in aller Stille erarbeiten. Anhand von Lösungsblättern können sie nachschauen, ob sie Aufgaben richtig gelöst haben. Die Klassenlehrer stehen dabei beratend zur Seite. In der Zeit der Stillarbeit können die Schüler auch das Computerkabinett benutzen oder sich auf die Treppen setzen.

Den vernetzten Unterricht gibt es in allen Klassenstufen. Dabei wird innerhalb von sechs bis acht Wochen an drei Tagen in der Woche an einem Thema gearbeitet. Danach wird es präsentiert. In diesem Jahr hatte die achte Klasse das Thema Expressionismus. „Das Thema wurde in Deutsch, in Musik und im Fach Kunst behandelt“, erzählt Achtklässler Niklas Holter aus Prausitz bei Riesa. Außerdem gibt es für die 5. und 6. Klassen eine Stunde Lernzeit pro Woche. In der wird für die nächste Stunde gelernt oder Schulstoff nachgearbeitet, weil man krank war. Außerdem haben diese Klassenstufen pro Woche eine Stunde „Blaue Pause“. „In der können die Kinder die Pause selbst gestalten“, erklärt Schulleiterin Petra Rochner. Das tun sie mit Fußballspielen, Kochen oder anderen Dingen. „Wir wollen mit unserem Schulkonzept jedes Kind mitnehmen und individuell fördern“, sagt Rocher. „Die Lernformen fördern die Selbstständigkeit der Schüler und ihren sozialen Kontakt.