Merken

Sternwarte ist ein Besuchermagnet

Beim Tag der offenen Tür am Sonnabend konnte sich der Radeberger Freundeskreis Sternwarte über großen Andrang freuen

Teilen
Folgen
NEU!
© Bernd Goldammer

Von Bernd Goldammer

Radeberg. Radebergs Reichtum sind die Menschen, die sich für ihre Stadt einsetzen. Es gibt Hunderte davon. Sie gehen in unterschiedlichsten Hobbys auf und engagieren sich dafür, viele an ihren einzigartigen Erlebnissen teilhaben zu lassen. Dabei steht der Freundeskreis Sternwarte ganz weit vorn. Zusammen mit dem Hüttertalverein betreibt er zum Beispiel den Sternenweg durchs Hüttertal. Sonnabend hatten die Sternenfreunde zum Tag der offenen Tür in die Volkssternwarte „Erich Bär“ eingeladen. Damit war der bundesweite Tag der Astronomie auch in Radeberg präsent.

Mondlandschaften sichtbar machen

„Faszination Mond“ lautete das diesjährige Thema. Die Sternenfans wollten Mondlandschaften sichtbar machen. Und auch der Riesenplanet Jupiter sollte mit all seinen hellen Monden über die Teleskope erkennbar werden. „Von seiner Schönheit her ist Jupiter ein lohnendes Beobachtungsobjekt“, freute sich Volker Neubert auf den Besucherandrang. Er ist eines von 25 Mitgliedern im Freundeskreis Sternwarte. Seine Mitstreiter hatten zu diesem Zeitpunkt zahlreiche Teleskope aufgebaut. Hier wird Astronomie mit enormer Leidenschaft betrieben. Die Ansteckungswahrscheinlichkeit für dieses Hobby ist groß. Denn Radebergs Sternenfreunde sind bestens geerdet. Ihr Wissen ist groß, dank ihrer Begeisterung können sie unbedarften Gästen bei deren Wissensstand abholen. Die Kenntnisse in Astronomie sind gesunken, seit dieses Fach aus der allgemeinen Schulbildung gestrichen wurde.

Ehrenamtliches Bildungsangebot

Begegnung mit den Sternen können Kinder und Jugendliche trotzdem haben. Besuche in der Radeberger Sternwarte gehören hier zum ehrenamtlichen Bildungsangebot. „Natürlich hoffen wir, damit auch unsere eigene Nachwuchsarbeit voranzubringen“, war von Vereinschef Andreas Jenke zu hören. Der Tag der offenen Tür begann mit einigem Bangen. Wolken hatten sich zwischen die Teleskope und den Mond geschoben. Und außerdem klemmte das Aufzugssystem in der Kuppel der Sternwarte gelegentlich. Bald wird es repariert werden müssen. Auch dafür sind die Sternenfreunde zuständig. „Allerdings werden wir dabei durch die Stadtverwaltung Radeberg sehr gut unterstützt. Das alles hilft uns gemeinsam, dieses besondere geistig-kulturelle Kleinod für unsere Region zu erhalten. Große Beachtung fanden die Vorträge des Tages. 15 Uhr ging es um den Eigenbau von Spiegelteleskopen. Säge und Bohrmaschine versus Fachhandel Bernd Siedler gab viele Tipps für Himmelsbeobachter. Gern hätte die Besucher einen Blick in die Planetenwelt geworfen. Doch der Himmel hielt sich länger bedeckt als angenommen. Nach dem Vortrag „Faszination Mond“ von Matthias Wolf änderte sich das gründlich. Die Sternenfreunde konnten vom Teleskop auf dem Kuppeldach auf die Kraterlandschaft des Mondes blicken.

Merkur wandert über die Sonnenscheibe

Wer Lust an den Himmelsgestirnen bekommen hat, dem sei gesagt: Am 9. Mai in der Zeit von 13.12 bis 20.42 Uhr steht ein besonderes astronomisches Ereignis bevor. Der Merkurtransit. Sonne und Merkur werden an diesem Tag fast genau in einer Linie stehen. Von der Erde aus gesehen wird Merkur innerhalb von mehreren Stunden als winziger schwarzer Punkt über die Sonnenscheibe wandern. Das kommt nur 13 bis 14 mal im Jahrhundert vor. Deshalb sollte sich das niemand entgehen lassen. Die Sternwarte steht mit ihren Sonnenteleskopen ab 11 Uhr für alle Gäste bereit.