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Sternsinger im Schnee

Viele Kinder sammelten auch in diesem Jahr wieder Spenden für das Missionswerk. Doch einiges war anders als sonst.

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© privat

Von Nicole Preuß

Kamenz. Die Mütze unter der Krone gehörte in diesem Jahr zu jedem Sternsinger. Die dicke Winterjacke war schon immer ein Muss, und in diesem kalten Winter kam bei dem einen oder anderen sogar noch eine Skihose dazu. Viele Sternsinger stapften in diesem Jahr durch weiße Winterlandschaften. Die Mädchen und Jungen, die von den katholischen Gemeinden der Region ausgesendet worden waren, sammelten in diesen Tagen zum wiederholten Mal für die verschiedenen Projekte des Missionswerks „Die Sternsinger.“ Die Region Turkana in Kenia stand in diesem Jahr im Mittelpunkt der Aktion. Die Menschen leiden dort vor allem unter der Trockenheit. Die Kinder und Jugendlichen hörten bei den Vorbereitungstreffen, im Religionsunterricht und auch in verschiedenen Gottesdiensten von dem Zweck und bekamen auch Tipps mit auf den Weg, wie sie selbst weniger Wasser verbrauchen können.

Die Sternsinger in Kamenz, Crostwitz, Königsbrück, Schwepnitz und im Rödertal zogen vor allem zu Privathaushalten, aber auch in Geschäfte und zu Unternehmen. Die Kamenzer Kinder statteten unter anderem dem Malteser-Krankenhaus einen Besuch ab. Sie brachten den Segen „Christus segne dieses Haus“ in alle Abteilungen. „Wir waren in der Radiologie, bei Magenspiegelung und Darmspiegelung“, sagt Gemeinderreferentin Elisabeth Lukasch. Das Highlight war für die Mädchen und Jungen dann die Babystation. Sie ließen fast kein Zimmer aus. „Es war sehr anstrengend, aber schön. Man fühlte sich wie in einer großen Familie“, sagt Elisabeth Lukasch. Oft wurden sie schon erwartet.

Überhaupt freuten sich auch die Sternsinger der anderen Städte und Gemeinden über das große Interesse an der Aktion. Birgit Lindner war mit fünf Kindern im Rödertal unterwegs. „Die Leute sind zunehmend aufgeschlossen und offen uns gegenüber“, hat sie beobachtet. „Ich hatte manchmal das Gefühl, viele sehnen sich nach solchen positiven Aktionen.“ Die Kamenzer wurden zum Beispiele einige Male zu einer Familie eingeladen und durften dann nicht nur das eine Haus segnen, sondern sollten auch noch zu allen Nachbarn kommen.

„Die Kinder sagen dann immer nach solchen Tagen, das war richtig schön“, sagt Elisabeth Lukasch. Ein Mann, der die Königsbrücker Sternsinger eingeladen hatte, aber gerade kurz nicht da war, als sie den Segen draußen an die Tür schrieben, fuhr den Kindern sogar noch hinterher, um ihnen noch Spende und Süßigkeiten zu bringen. „Das war schon eine schöne Sache“, sagt die Königsbrückerin Grit Mocker.

Dem Kamenzer Oberbürgermeister Roland Dantz überreichten die Sternsinger 30 Friedenshäuser, die die Kinder und Jugendlichen im Religionsunterricht und im Kindergarten gebastelt hatten. Schüler aus Wiesa hatten zum Beispiel ihre Grundschule gezeichnet.

Das Interesse zeigte sich aber nicht nur bei den Adressaten der Sternsinger. Die Gemeinden freuten sich auch über viele Ehrenamtliche, die die Aktion unterstützten. Im Bereich der Pfarrgemeinde Crostwitz gingen zum Beispiel 100 Kinder mit mindestens 20 Helfern in Gruppen von Tür zu Tür. „Wir sind sehr dankbar, dass es in fast allen Orten Helfer gibt, die sich um Kleidung kümmern, die Kinder fragen und die Aktion unterstützen“, sagt Gemeindereferentin Maria Clausen.

Die Spender waren in diesem Jahr auch sehr großzügig. Genaue Zahlen gibt es zwar noch nicht. Doch ein Trend lässt sich schon ablesen. Die Schwepnitzer sammelten allein 430 Euro, die Königsbrücker mehr als 1400 Euro. Das Geld kommt vollständig dem Kindermissionswerk zugute.