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Sternsinger fahren zur Kanzlerin

Vier Kinder aus Großpostwitz, Cosul und Bautzen werden an diesem Dienstag von Angela Merkel empfangen. Doch damit endet ihre Mission nicht.

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© Carmen Schumann

Von Carmen Schumann

Großpostwitz. Die Vier sind schon total aufgeregt. Beim Gottesdienst ihrer Gemeinde am Sonntag in Großpostwitz waren sie die Hauptpersonen. Frank, Klara, Miriam und Paula sind Sternsinger. Und sie haben eine besondere Mission: Sie wurden nach Berlin eingeladen, um im Bundeskanzleramt zusammen mit rund 125 anderen Kindern aus ganz Deutschland zu singen und den Segen „Christus mansionem benedicat“ (Christus segne dieses Haus) zu spenden.

Auf diese Aufgabe haben sich die Vier, die in Großpostwitz, Cosul und Bautzen zu Hause sind, gut vorbereitet. Am Montag nach Weihnachten trafen sie sich im Gemeindehaus, um die vorgegebenen Lieder zu üben und um sich einen Film über Bolivien anzusehen. Denn dieses lateinamerikanische Land steht in diesem Jahr im Mittelpunkt der Sternsinger-Aktion. In diesem Land leben 36 verschiedene Volksgruppen zusammen. Da ist Respekt besonders gefragt. Und Respekt ist das Motto, um das sich die Sternsingeraktion 2016 dreht. Denn Respekt hat sich jeder Mensch verdient, egal, wo er herkommt, wie er aussieht oder was er trägt.

Die vier Kinder aus dem Kreis Bautzen im Alter zwischen neun und zwölf Jahren sind die einzigen, die das Bistum Dresden-Meißen in Berlin vertreten dürfen. Insgesamt 27 Bistümer schicken ihre Vertreter ins Bundeskanzleramt. „Es ist eine große Auszeichnung, dass wir da hinfahren dürfen“, sagt der elfjährige Frank aus Cosul. Er und seine drei Begleiterinnen sind nun sehr gespannt, ob Angela Merkel eher gestresst oder eher gut gelaunt sein wird.

Gemeinsame Probe

Die vier Sternsinger werden von Iris Lehmann aus Großpostwitz begleitet, die schon seit zehn Jahren die Sternsinger-Aktion in Großpostwitz betreut. „Wir haben uns schon mehrmals darum beworben, nach Berlin fahren zu dürfen“, sagt sie. Nun habe es endlich geklappt. Alle Bewerber mussten ein Bilderrätsel lösen. Nachdem die hiesige Kirchgemeinde den Zuschlag erhalten hatte, wurden die Teilnehmer unter 15 Kandidaten ausgelost. Beim Gottesdienst in der katholischen Kirche von Großpostwitz spendete Wolfgang Hock, Pfarrer in Rente, nicht nur den Sternsingern, sondern auch ihrem Stern und der Kreide seinen Segen.

Am Montagmorgen ging es mit dem Zug in die Bundeshauptstadt. Alle Sternsinger übernachten in einem Bildungszentrum der katholischen Kirche in Berlin-Grunewald. Am Abend vor dem großen Auftritt war eine gemeinsame Probe aller Sternsinger geplant. Nach dem Empfang im Bundeskanzleramt sind die Sternsinger zum gemeinsamen Mittagessen mit Angela Merkel eingeladen. Am Nachmittag dürfen die Vier aus dem Kreis Bautzen dann auch noch der Sächsischen Landesvertretung in Berlin den Segen spenden.

Nach ihrer Rückkehr am Dienstagabend ist die Mission von Frank, Klara, Miriam und Paula aber noch nicht beendet. Zusammen mit weiteren 21 Kindern aus ihrer Kirchgemeinde sind sie am kommenden Sonntag in Großpostwitz, Obergurig und Cunewalde unterwegs, statten unter anderem den Bürgermeistern ihren Besuch ab. Wer aus diesen Gemeinden ebenfalls etwas für die Sternsingeraktion spenden möchte, kann sich diese Woche noch im Pfarramt Schirgiswalde melden.

Das katholische Pfarramt Schirgiswalde ist zu erreichen unter 03592 502034.