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Stern ohne Glanz

Handwerker rückten am Montag dem Wegweiser auf der Bautzener Reichenstraße zu Leibe und beseitigten so eine Stolperfalle.

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© Carmen Schumann

Von Carmen Schumann

Bautzen. Früher hat er geglänzt. Jetzt ist die Oberfläche des Sterns am Kreuzungspunkt von Reichenstraße, Hauensteingasse und Theatergasse matt. Am Montagvormittag waren Mitarbeiter der Firma Sandstrahl Schuch aus Görlitz angerückt, um den Türme-Kompass der Kreisstadt Bautzen zu „entschärfen“. Mittels Druckluft wurde feiner Sand über die Oberfläche des Sterns geblasen. Dadurch wurde diese aufgeraut. Denn der Türme-Kompass ist zwar ein absoluter Touristen-Magnet, an dem auch die Stadtführer mit ihren Gästen gerne Station machen. Doch bei schlechtem Wetter, sprich bei Regen oder auch bei Schnee und Glatteis hatte sich das rund fünfeinhalb Meter große Gebilde als eine böse Stolperfalle erwiesen. Das Material – Bronzeguss – war einfach zu glatt, besonders bei Nässe.

Für die beiden Mitarbeiter der Görlitzer Sandstrahl-Firma Schuch war der Auftrag eine Routine-Arbeit. Obwohl für das Sandstrahlen des Sterns ein ganzer Arbeitstag eingeplant war, konnten sie bereits nach sechs Stunden ihre Technik wieder zusammenpacken und die Bauzäune wegnehmen. Hinter deren weißen Planen hatten sich die Arbeiten nahezu unsichtbar für die Passanten abgespielt. Allerdings konnte die Reichenstraße am Montag nicht mit Autos befahren werden. Wie Mitarbeiter Helmut Gärtner sagte, ist seine Firma hauptsächlich mit der Brückensanierung und dem Korrosionsschutz beschäftigt. Der dunkelgraue Strahlsand, der nach Beendigung der Arbeit übrigblieb, musste zusammengekehrt werden. Er kann nicht wiederverwendet werden.

Wegweiser zu den Türmen

Der Türme-Kompass mit seinen zehn Zacken weist den Weg zu den wichtigsten Türmen der Stadt und gibt auch die Entfernung zu diesen Sehenswürdigkeiten an. Nur einen Katzensprung entfernt ist der Reichenturm, zu dem die östliche Spitze zeigt. Im Zuge der Umgestaltung der Reichenstraße im Vorfeld der 1 000-Jahrfeier von Bautzen war der Stern im Herbst des Jahres 2000 in das Pflaster der Reichenstraße eingelassen worden. Die Pflasterung war damals ebenfalls neu gestaltet und ein befahrbarer Streifen von 3,50 Metern Breite in der Straßenmitte eingerichtet worden. Im Oktober 2006 wurden die verrosteten Stahlschrauben des Kompasses durch welche aus Messing ersetzt.