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Steinerner Wolf trägt Trauer

In Sachsen gibt es bereits 16 Wolfsgebiete. Im vergangenen Jahr kamen zwölf Tiere um. Kein Grund zum Heulen.

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© Matthias Schumann

Königsbrücker Heide/Raschütz. Ein Spaßvogel hat dem Wolfsdenkmal in der Königsbrücker Heide eine schwarze Mütze und einen schwarzen Schal verpasst. Das soll offenbar Trauer symbolisieren. Laut Kontaktbüro wurden seit Anfang 2017 im Freistaat zwölf tote Wölfe erfasst; neun in der Oberlausitz. Acht kamen bei Autounfällen, zwei bei einem Zusammenstoß mit einem Zug um. Ein Wolf, mit starken Anzeichen von Räude, starb eines natürlichen Todes. Bei einem Tier sei die Todesursache unklar. Ein neugieriger Welpe des Milkeler Rudels wurde mit Gummigeschossen getroffenen – und vergrämt.

Aber für Trauer besteht insgesamt kein Grund. Die Wolfspopulation wächst und gedeiht. 16 Rudel gibt es derzeit in Sachsen. So meldete es jetzt die Dokumentationsstelle des Bundes zum Thema Wolf in Görlitz.

Zwölf Rudel haben ihr Revier in der Oberlausitz. Auch ein Wolfsrudel im Raschütz gilt nun als anerkannt. Lange Zeit wurde das kleine Waldgebiet bei Lampertswalde nur als Durchgangsort der Wölfe bei der Ausbreitung zur Elbe angesehen.

Allein 2016 wurden mindestens 39 Welpen in Sachsen geboren. Zwar fehlen die abschließenden Zahlen für 2017 noch, aber es gab mindestens 48 neu geborenen Welpen. Unter anderem auch im Raschützwald. Hier sollen Wölfe im vergangenen Jahr mehrfach gesichtet worden sein. Jäger reden von einem Wolfspaar mit fünf bis sechs Welpen. Nicht jeder sieht diese Entwicklung positiv. (SZ)