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Steinbildhauer will sich in Thiemendorf ansiedeln

Der Betreiber des Königsteiner Fabel- und Mythenparks kauft ein Gut. Nicht nur das Gebäude, auch der Park interessiert ihn.

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© Jens Trenkler

Von Steffen Gerhardt

Ob seine in Sandstein gehauenen Fabelwesen auch Thiemendorf bevölkern werden? Auf diese Frage kann und möchte Jürgen Fleck jetzt noch nicht antworten. „Dazu ist es momentan zu früh. Wir machen uns gerade einen Plan, was wir in Thiemendorf vor haben“, sagt der Steinbildhauer auf Nachfrage der SZ.

Künstler Jürgen Fleck, der auch Kürbisse verziert, hat es gekauft.
Künstler Jürgen Fleck, der auch Kürbisse verziert, hat es gekauft. © privat

In Thiemendorf hat der Künstler vor kurzem ein Gut gekauft. Das in Eigentum der Gemeinde Waldhufen befindliche Objekt stand seit Jahren leer und die Verwaltung ist seitdem auf der Suche nach einem Käufer. In Jürgen Fleck will sie den richtigen gefunden zu haben. Das sagt Bürgermeister Horst Brückner. „Uns hat sein Konzept überzeugt, dass er nicht nur das Gutsgebäude nutzen will, sondern auch den angrenzenden Park für sein künstlerisches Schaffen.“ Dieser Meinung schloss sich der Gemeinderat von Waldhufen an, als es um den Verkauf des knapp einen halben Hektar großen Grundstückes ging.

Inzwischen ist der Kaufvertrag mit Jürgen Fleck unterzeichnet, bestätigt der Bürgermeister. Nun müssen die formellen Dinge dazu noch geregelt werden. Der neue Besitzer sieht eine Menge Arbeit auf sich zukommen. Zum einen das Gebäude vorrichten und wieder nutzbar machen. Zum anderen ist der einstige Park sehr verwildert und zugewachsen, also muss dort ebenso kräftig Hand angelegt werden.

Vor diesen beiden Herausforderungen stehen Jürgen Fleck und seine Familie. Zusammen mit seinem Bruder Lutz betreibt er in Königstein den Fabel- und Mythenpark. Mit seinen in Stein gehauenen Fabelwesen bereichert der freischaffende Künstler den Park, der sich auf einer Fläche von rund 1,5 Hektar erstreckt. Von Ostern bis Oktober ist der Park offen und nach eigenen Angaben kommen über 3 000 Besucher im Jahr in den Mythenpark, der mehr einem Wald gleicht. Vor 16 Jahren kaufte Jürgen Fleck das Gelände, auf dem eine Villa steht, die als Kurhaus und Ferienheim genutzt wurde.

Wohnen und Arbeiten findet für Jürgen Fleck in Königstein statt. Das soll auch so bleiben, versichert er. Denn mythisch und geheimnisvoll wie sein Park dort ist, sind auch seine Vorstellungen für Thiemendorf, bisher jedenfalls. „Wir werden über unsere Pläne in einer öffentlichen Gemeinderatssitzung im Frühjahr informieren.“ Das hat der Besitzer mit dem Bürgermeister vereinbart. Die Winterruhe in seinem Park will Jürgen Fleck nutzen, um schon mal klar Schiff auf seinem neuen Besitz zu machen. Damit dürfte bald wieder Leben in das Gehöft einziehen.

Jürgen Fleck ist ein Steinbildhauer mit Leib und Seele. Wie er berichtet, hat er dieses Handwerk als Beruf erlernt, damals im VEB Elbenaturstein. Der nach der Wende umbenannte Betrieb lieferte das Baumaterial zum Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche. Dort hat der Königsteiner gearbeitet, bis 1999. In dem Jahr wurde die Bildhauerabteilung aufgelöst und Jürgen Fleck musste sich neu orientieren. Seinem erlernten Handwerk wollte er treubleiben und entschied sich für die Selbstständigkeit – und den Aufbau eines Skulpturenparkes in seiner Heimat. (mit SZ/imk)

www.fabelundmythenpark.de