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Steinas Bürgermeister legt Amt nieder

Lutz Hönicke möchte aus gesundheitlichen Gründen ruhiger treten. Schweren Herzens nimmt er Abschied. Die Gemeinde muss neu wählen.

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© Matthias Schumann

Von Ina Förster

Steina. Lutz Hönicke Bürgermeister der Gemeinde Steina, legt sein Ehrenamt als Bürgermeister zum 31. Mai 2016 nieder. Darüber sind nicht nur viele Gemeinderatsmitglieder und Bürger traurig, sondern am meisten auch er selbst. Der selbstständige Elektromeister hat aber Gründe für diese weitreichende Entscheidung. Gründe, die leider nicht wegzuschieben oder schnell aus der Welt zu schaffen sind. Lutz Hönickes Gesundheit lässt die anstrengende ehrenamtliche Aufgabe einfach nicht mehr zu. „Ich war seit dem 18.Mai erneut krankgeschrieben und habe auf die Bestätigung für eine dreimonatige Reha gewartet. Diese ist mittlerweile erfolgt. Ab Ende Mai stehe ich nicht mehr zur Verfügung“, informierte er die Öffentlichkeit jetzt. Bereits letzten Sommer war er mehrere Monate nicht im Dienst. Die Krankheit meldete sich nun zurück. Doch was bedeutet das für die Gemeinde? „Leider konnten wir keinen geeigneten Amtsverweser zur Überbrückung dieser Ausfallzeit finden. Ich habe daher unseren Gemeinderäten vorgeschlagen, mein Amt niederzulegen, dies wurde einstimmig mitgetragen“, so Hönicke.

Termin zur Neuwahl steht noch aus

Schweren Herzens musste er sich eingestehen, dass dies wohl letztendlich das Beste sei. Vor allem für seine eigene Gesundheit. Seit 2008 bekleidete er das Amt des Bürgermeisters, hat viele Entscheidungen mitgefällt und Ideen vorangetrieben. Immer im Sinne des Vorwärtskommens. Und im Dienst der Bürgerschaft. Die finanzielle Schräglage, mit der sich die Gemeinde seit Februar 2015 auseinandersetzen musste, war ein Thema, mit dem sich der Bürgermeister und seine Ratsmitglieder in der letzten Zeit viel beschäftigen mussten. Aufgeben stand lange Zeit nicht zur Debatte. Nun muss Lutz Hönicke aber doch neue Wege gehen. „Ich möchte mich hiermit für die gute und fruchtbare Zusammenarbeit mit allen bedanken. In meinen acht Jahren als Entscheidungsträger für unsere Gemeinde haben und konnten wir gemeinsam mit und für unsere Einwohner viel erreichen. Man konnte erfahren, dass ehrenamtliche Räte und Einwohner gemeinsam etwas bewegen konnten, um unseren schönen Heimatort weiter zu bringen und attraktiver zu gestalten“, sagt er. Nun steht der Chefsessel leer in Steina. Nägel mit Köpfen müssen gemacht werden. Eine Neuwahl ist unumgänglich. Und das ziemlich schnell. In der nächsten Gemeinderatssitzung am 1. Juni wird es bereits eine Veränderung mit Gemeinderatsbeschluss zur Neubesetzung des ersten und zweiten Bürgermeisterstellvertreters geben. Nach Einhaltung der gesetzlichen Fristen wird anschließend eine Neuwahl für das Amt des Bürgermeisters in Steina stattfinden. Wann genau, das steht noch nicht fest. Erst einmal müssten sich schließlich auch ein oder mehre Kandidaten dafür finden.

Lutz Hönicke nimmt sich nun seine Auszeit und hofft drauf, in drei Monaten erholt und bestenfalls genesen wieder in der Heimat zurück zu sein. Anteil am gesellschaftlichen Steinaer Leben wird er mit hoher Wahrscheinlichkeit weiter nehmen. Auch jetzt kann er noch nicht ganz abschalten: „Mit dem Amtsantritt von Barbara Lüke in Pulsnitz, wird sich hoffentlich mehr Positives in der Zusammenarbeit der Verwaltungsgemeinschaft ergeben“, wünscht er sich. „Unser Haushalt für das laufende Jahr 2016 wurde in der letzten Gemeinderatssitzung verabschiedet und ich hoffe, dass dieser ohne weitere Auflagen genehmigungsfähig ist.“ Lutz Hönicke denkt jetzt an sich und seine Familie. Und braucht Zeit und Ruhe für die eigene Rückbesinnung.