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Schotten runter bei steigender Elbe

Die Stadtentwässerung bereitet sich aufs nächste Hochwasser vor. Die Pläne liegen bereit.

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© Stadtentwässerung Dresden

Von Peter Hilbert

Vor 14 Jahren waren Teile von Dresden überflutet, ging im Kanalnetz nichts mehr. Im August 2002 war das Klärwerk Kaditz komplett ausgefallen, sodass ungereinigtes Abwasser knapp zwei Wochen in die Elbe lief. Auf die nächste Flut ist die Stadtentwässerung aber gut vorbereitet und hat detaillierte Pläne.

Wie läuft der Kanalbetrieb bei einem Hochwasser

„Wir haben Hochwassertabellen, die permanent gepflegt werden“, nennt Torsten Seiler das wichtigste Dokument. Als Teamleiter ist er für die Planung bei der Stadtentwässerung zuständig. Für jeden Elbpegel sind in den Hochwassertabellen die einzelnen Schritte genau aufgelistet. So ist beim Elbstand von sechs Metern am Rosa-Luxemburg-Platz der Hochwasserschieber zur Elbe zu schließen. Aufgeführt ist zudem, dass dafür ein spezieller Schieberschlüssel als Werkzeug benötigt wird. So bekommen die Arbeiter die fertigen Arbeitsaufträge für die gefährdeten Bereiche und können schnell handeln.

Was geschieht nach der Flut

Nach jedem großen Hochwasser sind Teile der Kanalisation voller Schlamm und Geröll. „Da müssen sie außerplanmäßig gereinigt werden“, sagt der Teamleiter. Außerdem müssen die Stellen im Kanalnetz instand gesetzt werden, wo Löcher oder Schäden durchs Grundwasser entstanden sind. Bei der Juniflut 2013 gab es im besonders betroffenen Gebiet Zschieren und Laubegast 20 Schäden am Mischwasserkanal. Seitdem werden sie beseitigt. „Die Kanalsanierung läuft noch bis 2017“, erklärt Seiler.

Wo werden Schwachstellen beseitigt

Außerdem investiert die Stadtentwässerung präventiv, um Wohngebiete zu schützen. Da es Probleme in Pillnitz gibt, ist dort ein kleines Flutpumpwerk geplant, das den Bereich zwischen Eichbuschweg und Van-Gogh-Straße entlastet. Zum Schutz des Cossebauder Wohngebietes An den Winkelwiesen wird das dortige Pumpwerk ausgebaut. Im Normalfall wird das Wasser dort mit sich drehenden Metallschnecken angehoben. „Doch bei Hochwasser funktionieren sie nicht“, nennt Seiler den Schwachpunkt. Also werden zusätzliche Hochwasserpumpen installiert.

Um für den Ernstfall vorbereitet zu sein, ist auch Üben angesagt. Bei einer Flutschutzübung am Klärwerk wird alle zwei Jahre die mobile Wand auf dem Deich aufgebaut. Außerdem werden die Hochwasserpumpen einmal jährlich getestet.