Merken

Stauchitzer erlaufen 3 000 Euro

Beim 2. Spendenlauf der Oberschule „Anne Frank“ für ALS-Kranke starten 320 Mädchen und Jungen. Am Ende gab es nur Gewinner.

Teilen
Folgen
NEU!
© Klaus-Dieter Brühl

Von Jürgen Müller

Stauchitz. Am Ende gab es keinen Sieger, aber nur Gewinner. 320 Mädchen und Jungen der Oberschule „Anne Frank“ in Stauchitz erliefen beim Sponsoren- und Spendenlauf am Freitag rund 7 500 Euro. 4 500 Euro davon gehen in die Klassenkassen, während 3 000 Euro einem gemeinnützigen Zweck zufließen. Nutznießer ist in diesem Jahr der Verein „Chance zum Leben -ALS“.

Vereinsmitglied Doreen Dämmig, die bis vor Kurzem in Stauchitz wohnte und mit rund 1000 Euro gerechnet hat, freut sich riesig. „Ich bin baff. Mit so einem Erlös hatte ich nicht gerechnet. Schön, dass es so gekommen ist. Das Geld fließt dem Verein zu. Dieser kann dann für die Kranken Leistungen bezahlen, die die Krankenkasse nicht trägt“, sagt sie. Dazu gehörten beispielsweise der Umbau von Wohnungen oder der behindertengerechte Umbau von Fahrzeugen.

Doreen Dämmig ist durch die Familie selbst mit der Krankheit ALS konfrontiert. Ihr Bruder hat diese Krankheit. ALS - Amyotrophe Lateralsklerose – ist eine chronisch degenerative Erkrankung des Nervensystems, das für die Bewegung der Muskeln verantwortlich ist. Die Verbindungen zwischen den Nervenzellen und den Muskeln werden zerstört, sodass die Muskeln kaum oder keine Signale mehr erhalten und nicht mehr funktionieren. Die Krankheit gilt als unheilbar.

Häufig sind zunächst Arme, Beine oder Hände betroffen. Nicht selten folgen Beeinträchtigungen des Sprechapparates, sodass die Betroffenen nicht mehr reden können. Meist sterben die Erkrankten drei bis fünf Jahre nach der Diagnose. „Auf Bewusstsein und Denkvermögen hat die Krankheit meist keine Auswirkungen. Der Betroffene bekommt also mit, wie der eigene Körper zum Gefängnis wird“, sagt Doreen Dämmig.

Gute und fachkundige Ärzte zur Diagnose der Krankheit seien oft schwer zu finden, so der Verein. Zudem finde kaum Forschung in diesem Bereich statt. Die Krankheit sei nicht „lukrativ“ genug. „Wir wollen Betroffene und deren Angehörige unterstützen, indem wir mithilfe von Spenden Therapien möglich machen, Hilfsmittel finanzieren und beitragen, das Umfeld zu verbessern“, sagt Doreen Dämmig.

Schulleiterin Petra Rochner, die mit Karin Engelmann und Burglind Leuschke den Lauf organisierte und das Vorhaben des Vereins unterstützte, ging mit gutem Beispiel voran. Sie lief selbst bei den siebenten Klassen mit.

Jeder Teilnehmer hatte sich einen Sponsor gesucht. Dieser zahlte entweder mindestens 50 Cent pro gelaufener Runde oder einen festen Betrag. Beim ersten Spendenlauf vor zwei Jahren kamen sogar 8 000 Euro zusammen. Die Schule hatte mit dem Erlös unter anderem Sportgeräte gekauft.