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Statistik-Wunder aufgeklärt

Die hohe Steigerungsrate an Übernachtungen beruht auf einer Verfahrensänderung. Mehr Einnahmen gab es deshalb nicht.

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© Symbolbild/Marko Förster

Rosenthal-Bielatal. Das Forsthaus in Bielatal gibt es schon lange. Inhaber Andersen Teubert hat viel Geld und Engagement in die Bausubstanz und die Ausstattung investiert. 23 Betten bietet er jetzt in Apartments und Ferienwohnungen an. Damit ist das Forsthaus meldepflichtig und taucht in der Erhebung des Statistischen Landesamtes auf. „Das läuft aber erst seit diesem Jahr“, erklärt Teubert gegenüber SZ. Das Landesamt registriert die Übernachtungszahlen für gewerbliche Vermieter ab 10 Betten.

Die Neumeldung des Forsthauses hatte nun erhebliche Auswirkungen auf die Statistik. Im ersten Halbjahr dieses Jahres stieg die Zahl der Übernachtungen im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 50 Prozent in der Gemeinde Rosenthal-Bielatal. Dort können kleine Veränderungen große Auswirkungen haben, weil es nur eine Handvoll Anbieter dieser Größe gibt. In der Verwaltung konnte man sich diesen Sprung nicht erklären, weil doch kein neues Haus eröffnet hatte oder eines erheblich erweitert wurde. Zudem deuteten auch die Einnahmen aus der Fremdenverkehrsabgabe nicht darauf hin, dass die Zahl der Urlauber sprunghaft angestiegen sein könnte.

Andersen Teubert hält es auch für sehr unwahrscheinlich, dass die Gemeinde von sich heraus einen erheblichen Zuwachs an Touristen organisieren könnte. Die Umgebung sei zwar einzigartig und biete sehr viel Potenzial. Um das auszuschöpfen, dazu fehle in der Gemeinde aber allein schon die Kommunikation, sagt Teubert. Viele machten für sich allein zwar gute Arbeit und investierten teilweise viel Geld, doch fehle es an produktivem Austausch. Ein Beispiel dafür könnte die Vermieterversammlung vom April sein. Von den rund 50 Eingeladenen kamen gerade mal vier. Das könnte auch ein Zeichen höchster Zufriedenheit sein. Das glaubt aber keiner. (SZ/gk)