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Starker Start für Striezelmarkt

Am Wochenende kamen Tausende zur 582. Auflage mit Rekord-Programm, besonders viele aus zwei Ländern. Gibt es Sonnabend noch einen Rekord?

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© René Meinig

Von Sarah Grundmann

Das erste Wochenende des 582. Striezelmarkts ist vorbei. Robert Franke, Leiter des Amts für Wirtschaftsförderung zieht eine erste positive Bilanz: So kamen allein am Sonnabend rund 120 000 Besucher – ein Spitzenwert im Vergleich zu den Vorjahren. Vor allem japanische und tschechische Touristen ziehe es momentan auf den ältesten Weihnachtsmarkt Deutschlands. Das liegt auch an einer besonderen Werbung.

Beim Zusammensetzen des Riesenstollens hatte OB Dirk Hilbert Unterstützung von seinem sechsjährigen Sohn Lucas.
Beim Zusammensetzen des Riesenstollens hatte OB Dirk Hilbert Unterstützung von seinem sechsjährigen Sohn Lucas. © René Meinig
Das Adventskalenderfest fand am Sonnabend zum ersten Mal statt. Pflaumentoffel und Co. gaben ihre Lieder zum Besten.
Das Adventskalenderfest fand am Sonnabend zum ersten Mal statt. Pflaumentoffel und Co. gaben ihre Lieder zum Besten. © René Meinig
Die neunjährige Ronja Kretzschmar aus Naunhof ist die Pfefferkuchen-Prinzessin.
Die neunjährige Ronja Kretzschmar aus Naunhof ist die Pfefferkuchen-Prinzessin. © René Meinig

2009 hat Stadtmarketing-Chefin Bettina Bunge die Kampagne „Dresden gibt dem Winter Glanz“ gestartet. Auch in diesem Jahr wurden wieder 30 000 Euro für Anzeigen, Plakatierungen an Flughäfen und Broschüren in fünf verschiedenen Sprachen investiert. Auch in großen Zeitungen wie der Welt und der Zeit wurde für die Weihnachtshauptstadt Dresden geworben. „Wir konnten Dresden nachhaltig als attraktive Weihnachtsstadt im In- und Ausland positionieren. Das belegen auch die touristischen Kennzahlen, nach denen wir im Dezember die Übernachtungszahlen sukzessive steigern konnten – von 309 314 im Jahr 2009 auf 426 635 im Jahr 2015“, sagt Bunge. In diesem Jahr wartet auf die Besucher ein Rekord-Programm. Am Sonnabend gab es gleich die erste Neuerung.

Zum Adventskalenderfest hatten sich alle weihnachtlichen Figuren auf der Geschichtenbühne versammelt, die der traditionelle Markt zu bieten hat. Während das Lied über den Tannenbaum Taddeus Borke, der sich ziemlich knorke findet, oder die Rap-Einlage des Nussknackers „Knick-Knack“ für die Eltern wohl nur mit ausreichend Glühwein zu ertragen waren, sorgten sie bei den kleinen Besuchern für Freude. Sie erfuhren allerhand Wissenswertes über die Geschichte des Adventskalenders. „Ursprünglich war der Adventskalender nur eine Holztür, an der jeden Tag bis Heiligabend ein Strich gemacht wurde“, erklärt das Räuchermännchen auf der Bühne. Später gab es andere Varianten.

Neben Neuem wird auf dem ältesten Weihnachtsmarkt Deutschlands auch auf Tradition gesetzt. So wurde am Sonntagnachmittag die elfte Pfefferkuchenprinzessin gekürt. Obwohl die neunjährige Ronja Kretzschmar aus Naunhof sich beim Casting bereits gegen 48 Bewerberinnen durchgesetzt hatte, war sie vor ihrem großen Auftritt ganz schöne nervös. Mit ihrem Vater ging sie zu Hause immer wieder die Dankesrede durch, die auf der Bühne dann ziemlich professionell klang: „Ich danke meiner Familie, meinen Freunden und der Jury und bin gespannt, was jetzt auf mich zukommt.“ Die erste Amtshandlung: Die Verleihung des „Pfefferkuchen Ordens“ an die Lieblingsmenschen, die von den Dresdnern gewählt wurden. Neben Pflichten wartet auf die Prinzessin eine süße Belohnung: 365 Pfefferkuchen hat sie gewonnen. Zudem gibt es einen Geldbetrag in der gleichen Höhe.

Am kommenden Wochenende lockt schon das nächste Traditionsfest auf den Striezelmarkt: Für viele ist es das Highlight, wenn am Sonnabend der Riesenstollen durch die Straßen getragen wird. Am Sonntag wurde das XXL-Gebäck zusammengesetzt. Die Bäcker stapelten mehrere Hundert Stollenplatten, die mit reichlich Butter verfugt und schließlich mit Puderzucker bestäubt wurden. Unterstützung bekamen sie dabei nicht nur vom diesjährigen Stollenmädchen Marie Lassig, sondern auch von Oberbürgermeister Dirk Hilbert, der samt Frau und Sohn gekommen war. Über eine Tonne Mehl, 675 Kilogramm Butter, 180 Kilo Zucker, sowie 1,35 Millionen Sultaninen stecken in dem Gebäck. Im vergangenen Jahr brachte das 3 429 Kilogramm auf die Waage. Ob es 2016 neben dem Programm noch einen Rekord gibt, entscheidet sich am Sonnabend.