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Stahlbaufirma bleibt länger am See

Die BMS GmbH sollte bis 30. Juni wegziehen. Doch manches ist offenbar noch unklar.

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© nikolaischmidt.de

Von Ingo Kramer

Eigentlich war schon zweimal alles geklärt. Bis Ende 2015 sollten die beiden Firmen von den Tagesanlagen in Tauchritz, direkt am Berzdorfer See, verschwunden sein. Und als das zumindest im Falle der BMS-Stahlbau GmbH nicht funktionierte, war der 30. Juni 2017 der neue Termin.

Der ist seit knapp zwei Wochen verstrichen. Die Firma aber ist noch immer da. „Der Termin ist nicht mehr aktuell“, teilt Rathaussprecher Wulf Stibenz knapp mit. Einen neuen Termin nennt er aber nicht. Stattdessen: „Es gab und gibt Gespräche der Stadtverwaltung mit der BMS zu potenziellen Flächen für einen Standortwechsel.“ BMS-Geschäftsführer Hans-Jürgen Rafelt wird hier konkreter: „Wir haben ja einen weiteren Standort in Ostritz. Dorthin ziehen wir um.“ Allerdings sei noch manches unklar: „Vor allem ist es eine Frage der Finanzierung.“ Der Neubau in Ostritz solle Hand und Fuß haben. Da müsse mit der Sächsischen Aufbaubank (SAB) und den anderen Banken alles vernünftig geklärt werden, damit es hinterher funktioniert. Deshalb will Rafelt momentan nicht ins Detail gehen, den neuen Terminplan auch noch nicht veröffentlichen: „Wir machen unser Ding und reden darüber, wenn es so weit ist.“ Innerhalb der nächsten drei Monate werde sich alles klären, sagt er. Fakt sei auf jeden Fall, dass die BMS Tauchritz verlassen und sich in Ostritz erweitern werde.

Im Stadtrat hatte das Thema Ende 2009 für heftige Kontroversen gesorgt. Umzugs-Befürworter wie der bündnisgrüne Stadtrat Joachim Schulze hatten sich auf den Strukturellen Rahmenplan berufen, der für die Tagesanlagen eine Nutzung für Erholung und Tourismus vorsieht. In der Tat heißt es in dessen Fortschreibung von 2004: „Das Planungskonzept sieht den Schwerpunkt der Entwicklung im Bereich der Tagesanlagen und des Hafens. Hier werden die touristischen Attraktionen und sportlichen Aktivitäten konzentriert.“ Der damalige OB Joachim Paulick dagegen hatte auf den Erhalt von Arbeitsplätzen gedrängt und gegen eine schnelle Terminsetzung für den Umzug plädiert. Schließlich beschloss der Planungsverband im April 2010, dass BMS und die benachbarte Pfalz-Technik GmbH ihren Standort bis Ende 2015 aufgeben müssen. Die Pfalz-Technik ist mittlerweile weg.

Momentan weilt Paulick im Urlaub, ist nicht erreichbar. Schulze nimmt die aktuelle Verzögerung gelassen: „Ob der Umzug nun ein paar Monate früher oder später kommt, ist für mich nicht der entscheidende Punkt.“ Durch eine leichte Verzögerung würden jedenfalls keine Entwicklungen am See gestört. Der Umzug sei vereinbart, deshalb gehe er fest davon aus, dass dieser Beschluss auch in die Tat umgesetzt wird: „Für mich ist das Thema erledigt, wir haben damals eine Einigung gefunden.“ Nur dauert diese deutlich länger als geplant.