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Stadträte bremsen Verkauf von Neumarkt-Grundstück

Für 7,1 Millionen Euro will die Stadt ein Grundstück am Neumarkt zwischen Frauenstraße, Galeriestraße und dem Jüdenhof verkaufen. Doch zuvor muss eine gestalterische Frage geklärt werden.

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Für 7,1 Millionen Euro will die Stadt ein Grundstück am Neumarkt zwischen Frauenstraße, Galeriestraße und dem Jüdenhof verkaufen. Für die 1.905 Quadratmeter große Fläche würde sie deutlich weniger bekommen, als bisher erhofft. Doch der Vertrag mit dem Dresdner Immobilienunternehmen USD und die insgesamt 42 Millionen Euro teure Investition müssen warten. Der Ausschuss für Stadtentwicklung soll zunächst seine Stellungnahme abgeben. So haben es die Stadträte gestern Abend im Finanzausschuss beschlossen.

Hauptgrund für die Vertagung dürfte aber nicht der Grundstückswert, sondern ein Streit um die Gestaltung der Häuserfassade zum Neumarkt sein. Einst wollte die Stadtverwaltung auf der Fläche vor dem jetzigen Bauareal ein modernes Gewandhaus errichten lassen. Es hätte als Galerie für moderne Kunst gedient. Doch nach dem Wettbewerbsergebnis regte sich starker Protest. Daraufhin hatte der Stadtrat beschlossen, die Fläche sollte mindestens zehn Jahre unbebaut bleiben. Das hätte einen Stillstand bedeutet. Auf Anregung von FDP und CDU kam das Thema wieder auf die Tagesordnung, diesmal ohne Gewandhaus. „Die Stadträte haben damals beschlossen, dass die Ansicht zum Neumarkt etwa so aussehen soll, wie vor der Zerstörung“, erläutert Torsten Kulke von der Gesellschaft historischer Neumarkt Dresden. Markant waren damals die von Gottfried Semper entworfenen Schaufenster. Nur die Stadtplaner haben diese Forderung nicht in den Verkaufsunterlagen festgehalten. So wollen die Stadträte nun diese Gestaltungsfragen vor dem Verkauf klären, auch wenn sie damit bremsen. (SZ/kle)