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Stadtmauer-Sanierung geht weiter

Nächste Woche gibt die Stadt die Parkplätze an der Hotherstraße wieder frei – und sperrt andere.

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© Pawel Sosnowski/80studio.net

Von Ingo Kramer

Fast drei Jahre haben die Anwohner in der Hotherstraße darauf gewartet, nächste Woche ist es so weit: Die Stadt gibt die abgesperrten Parkplätze wieder frei. Von oben droht keine Gefahr mehr durch herabfallende Steine, die Stadtmauer unterhalb der Peterskirche ist fertig saniert. Sogar ein Stein mit der Inschrift „2016“ weist nun in der Mauer darauf hin. „Am Dienstag und Mittwoch baut die Firma das restliche Gerüst ab“, sagt Ulf-Michael Lehmann vom städtischen Hochbauamt. Nur auf der anderen, der Kirche zugewandten Mauerseite geht die Sanierung weiter. Meter für Meter kratzen Arbeiter die Fugen aus und verfüllen sie mit neuem Material.

Jetzt aber hat Lehmann eine überraschende Nachricht: Es ist noch Geld übrig. Knapp 180 000 Euro hatte die Stadt eingeplant für drei Bauabschnitte, die zwischen Mai und Oktober geschafft werden sollten. „Weil uns die Firmen günstigere Angebote gemacht haben, sind noch 40 000 Euro da“, freut sich Lehmann. Damit das Geld nicht am Jahresende verfällt, hat die Stadt jetzt kurzerhand einen vierten Bauabschnitt festgelegt, der bis Weihnachten erledigt werden soll. Er schließt sich südlich an die drei bisherigen Bauabschnitte an, betrifft also die Stadtmauer unterhalb des Waidhauses. „Auch dieser Abschnitt ist sanierungsbedürftig“, sagt Lehmann. Das sei bei einer Untersuchung festgestellt worden.

In dieser Woche hat die Stadt für diesen Abschnitt schon zwei Bäume an der Hotherstraße fällen und Sträucher zurückschneiden lassen, auch der Gerüstbau hat am Donnerstag begonnen. „So geben wir zwar Parkplätze frei, müssen aber jetzt an dieser Stelle drei andere Parkplätze sperren“, sagt Lehmann. Allerdings diesmal nicht drei Jahre, sondern nur zwei Monate: „Bis 20. Dezember soll es geschafft sein.“

Die Baufirma wird kleine Bäumchen und ihre Wurzeln aus der Mauer entfernen, Fugen verschließen und sich auch um die Mauerabdeckung kümmern. Die ist im Sommer, vor allem bei Festen, ein beliebter Sitzplatz mit Aussicht. Allerdings wachsen auch hier kleine Bäumchen und Gräser. „Wir nehmen oben alle Platten weg, reinigen die Flächen und bauen die historischen Platten dann wieder ein“, sagt Lehmann. Am Bild der Mauer wird sich also nicht viel ändern. Wenn das geschafft ist, ist das Thema Stadtmauer für Lehmann aber nicht erledigt: „Eigentlich muss der gesamte Abschnitt bis zum Nikolaiturm saniert werden.“ Das Geld für den nächsten Teil hat er jetzt beantragt. Bei der Haushaltsdiskussion müssen sich die Stadträte damit beschäftigen, ob sie hier weiter bauen wollen.