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Stadtfestbier so teuer wie nie

Drei Euro kostet das Glas Radeberger in diesem Jahr bei den Schiebocker Tagen. Die Preiserhöhung ist nachvollziehbar.

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© dpa

Von Gabriele Naß

Gegessen und getrunken wird immer. Auch beim Stadtfest vom 12. bis 14. Juni in Bischofswerda ist das garantiert nicht anders. Aber für das Vergnügen rund um ein frisch Gezapftes von Radeberger müssen die Partygäste mehr Geld mitbringen. Drei Euro werden diesmal für das 0,4-Liter-Glas verlangt und damit so viel wie nie bei den Schiebocker Tagen.

Die Organisatoren im Ehrenamt und von der Stadt haben sich mit dem neuen Bierpreis arrangiert, arrangieren müssen. Stellvertretend für das Team der AG Schiebocker Tage sagt Norman Reitner, die Organisatoren könnten den Preis bis zu einem gewissen Grad vorschreiben. Letztlich aber müsse man die Entscheidung den Zwischenhändlern überlassen, die kalkulieren und ihre Rentabilität sichern müssen. Das Bier für 2,50 Euro gebe es aus gutem Grund kaum noch bei größeren Festen.

Brauereien haben Preise erhöht

Die Standgebühr für Händler beim Stadtfest Bischofswerda ist gleich geblieben. Aber es falle ins Gewicht und sei zu berücksichtigen, dass Radeberger, wie auch andere Brauereien, die Preise erhöht hat, sagt Reitner. Überdies schlägt der seit Januar verpflichtende Mindestlohn zu Buche. Die Stadtfest-Organisatoren erklären, dass sie Wert darauf legen, dass Mitarbeiter an den Bierständen so bezahlt werden, wie es der Gesetzgeber vorschreibt. Es sei etwas anderes, wenn man sich in Familie hilft.

Die AG Schiebocker Tage hat in diesem Jahr die Bierversorgung auf dem Altmarkt während des Stadtfestes nicht ausgeschrieben, sondern die Stände selbst vergeben. Man hat damit die Konsequenz aus Streitereien in den letzten Jahren gezogen. Vier Stände – vier Anbieter. Alle Teams sollen mit professionellen Leuten besetzt sein, versprechen die Organisatoren. „Wir hatten Kriterien für die Auswahl. Wir haben Wert darauf gelegt, dass sich die Betreiber in Gastronomie auskennen und schon in der Vergangenheit gut mit uns zusammengearbeitet haben“, sagt Reitner. Mitglieder der AG selbst schenken in diesem Jahr kein Bier mehr aus. „Wir haben zu viel andere Arbeit“, sagt Reitner.

Keine ungeraden Zahlen

Einfluss auf den Bierpreis hatte auch die Mathematik. 2,80 Euro fürs 0,4er-Glas wären denkbar gewesen, statt der 3,50 Euro im letzten Jahr. Doch die Rechnerei mit der ungeraden Zahl will man Verkäufern wie Stadtfestgästen ersparen und so auch lange Schlangen verhindern.

Ohne Bier geht nichts beim Stadtfest. Es würde vielen Besuchern den Spaß verderben, könnten sie nicht bei Musik und Gesprächen ins Glas gucken. Und die Organisatoren hätten ein Problem, die drei Tage Party zu finanzieren. Rund dreißig Prozent der geplanten Einnahmen gehen auf den Bierverkauf zurück. So gibt es einen vertraglich vereinbarten Zuschuss von Radeberger – neben der Kreissparkasse einer der Großsponsoren –, einen garantierten Zuschuss der Zwischenhändler und die Standgebühren.

OB stößt ein Fass Freibier an

Das übliche Fass Freibier sticht zu Beginn des Stadtfestes am 12. Juni, 19 Uhr, wie seit Jahren, Oberbürgermeister Andreas Erler an. Nunmehr hat er diese schöne Aufgabe zum letzten Mal. Am 7. Juni wird ein neuer OB gewählt, Andreas Erler kandidiert nicht mehr. Ob er zum Schluss seiner Amtszeit selbst noch ein Fass spendiert, „ist natürlich denkbar. Aber gehört haben wir noch nichts“, sagt Norman Reitner.

Eintritts-Anstecker fürs Stadtfest: 3 Euro, zu haben jetzt schon im Bürgerbüro und während des Stadtfestes.

www.schiebockertage.de